Schnelles Internet ist ein Baustein für die Zukunftsfähigkeit. Daran will Winterlingen nun arbeiten. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Winterlingen beschließt den vorsorglichen Ausbau der technischen Infrastruktur für schnelles Internet

Von Anne Retter

Winterlingen. Ob die Gemeinde in Auftrag gibt, eine Mitverlegungsplanung zum Glasfaserausbau für Benzingen und Harthausen zu erstellen, darüber hatte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu entscheiden. Außerdem diskutierte das Gremium die Frage, ob auch eine Ausbauplanung für die Panoramastraße und eine Strukturplanung für Winterlingen insgesamt in Angriff genommen werden soll. Die Entscheidung für beide Vorhaben fiel einstimmig aus.

Bis 2018 soll – das ist der Wunsch der Bundesregierung – eine flächendeckende Internetversorgung mit einer Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde im gesamten Bundesgebiet erreicht sein. Er halte das jedoch für unrealistisch, erklärte Bürgermeister Michael Maier. Ziel sollte vielmehr sein, eine Leistung von mindestens 100 Megabit pro Sekunde sicherzustellen.

Die Landkreise Tübingen, Reutlingen und Zollernalb hatten das Ingenieurbüro GEO DATA mit der Planung für den Bau eines kreisübergreifenden Glasfasernetzwerks beauftragt. Darin münden die Ortsnetze. Rund 17 Millionen Euro wird der kreisweite Netzausbau kosten – und bis dato ist unklar, wer dafür die Kosten zu tragen haben wird. Ein Basisnetz nutzt nur, wenn die Haushalte daran angeschlossen sind. Es ist also notwendig, den Knotenpunkt am Ortseingang mit dem Ortsnetz zu verbinden, damit das schnelle Internet die Bürger erreicht.

Derzeit sieht die Situation in Winterlingen so aus: Benzingen und Harthausen sind flächendeckend mit bis zu 16 Megabit pro Sekunde versorgt, ebenso der Winterlinger Ortskern – wer jedoch seinen Anschluss im Bereich Fachberg/Riedern oder der Sigmaringer Straße sowie der Harthauser Straße hat, bekommt zwei Megabit pro Sekunde. Vor allem gegenüber den Gewerbetreibenden sieht Maier den Ort in der Pflicht: "Wir müssen sie so versorgen, dass das zukunftsfähig ist, sonst müssen wir auf lange Sicht damit rechnen, dass die Unternehmen an besser versorgte Standorte abwandern."

Für beide Planungsverfahren hatte die Verwaltung vorgeschlagen, GEO DATA zu beauftragen. Mit einer Pauschale von je knapp 20 000 Euro liege das auch im Bereich der Mittel, die im Haushalt dafür vorgesehen sind: 40 000 Euro sind für derartige Planungsverfahren eingestellt; für das Verlegen von Glasfaserkabeln und Leerrohren in der Panoramastraße stehen weitere 30 000 Euro zur Verfügung. Die Kommune müsse, erklärte der Bürgermeister, mit den Albstadtwerken und der Telekom kooperieren. Ob Winterlingen im Hinblick auf seine Breitbandplanung überhaupt auf das kreisübergreifende Projekt angewiesen ist, ist nicht sicher: Leistungsfähige Breitbandleitungen diverser Anbieter führen an Winterlingen vorbei: "Es käme dann eben auf eine Einigung an."