Mit einer Hommage an Eva Cassidy ist Jane Walters (rechts) im Winterlinger K3 aufgetreten, begleitet von Herbert Fessler an der Gitarre (links) und Bernd Fiebig am Cajón. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

K3: Jane Walters präsentiert Songs von Eva Cassidy / Ein Begleitmusiker kommt aus dem Musikverein

Von Vera Bender

Schier aus allen Nähten geplatzt ist die Kleinkunstbühne K3, als Jane Walters, Herbert Fessler und Bernd Fiebig mit "What a wonderful World" der großen Sängerin Eva Cassidy einen ganzen Abend gewidmet haben.

Winterlingen. "Das haben wir schon lange nicht mehr gehabt", freute sich K3-Chefin Evelin Nolle-Rieder, da sie mit dem Nachbestuhlen kaum nachkam. Sie nutzte die große Zahl an Gästen außerdem, um auf eine Mitgliedschaft im Theaterverein aufmerksam zu machen. Die Akteure des Abends hatten sich nämlich als wahre Publikumsmagneten entpuppt.

Mit ihrer fantastischen Stimme schmetterte Jane Walters einen Song nach dem anderen und zog die Zuhörer in ihren Bann. Ob Soul, Folk, Blues, Gospel, Jazz oder Pop: So vielfältig die von Eva Cassidy gecoverten Lieder waren, so abwechslungsreich und bunt gemischt war das Programm. Und immer wieder wusste die in der Region bekannte Sängerin zu begeistern.

Jane Walters freute sich, viele alte Bekannte im Publikum wiederzusehen, hatte sie doch einst im Winterlinger Musikverein mit dem Querflötenspiel begonnen. "Ans Singen habe ich damals noch gar nicht gedacht", blickte Walters zurück. Welch ein Glück, dass die ehemalige Leiterin des Ebinger Gospelchors an der Thomaskirche inzwischen regelmäßig ihre soulige Stimme vor großem Publikum erklingen lässt. "I Can Only Be Me" – die Ballade von Stevie Wonder traf also in gewisser Weise auch auf Walters und Eva Cassidy zu. Die amerikanische Sängerin wurde erst fünf Jahre nach ihrem Krebstod berühmt, als der Videoclip zur Filmmusik von "Der Zauberer von Oz", "Over the Rainbow" mit Eva Cassidy, ausgestrahlt wurde. Mit viel Hingabe sang Jane Walters natürlich auch diesen berühmten Hit.

Begleitet wurde sie von ihrem Kollegen aus Musikvereinstagen, Bernd Fiebig, am Cajón, der den richtigen Rhythmus im Blut hat, und Herbert Fessler an der Gitarre. Den Musiker aus Filderstadt hatte Jane Walters einst bei einer Session in Ludwigsburg kennengelernt.

Nicht nur, dass das Spiel auf der Gitarre überaus beeindruckend war, Herbert Fessler griff auch zur "Big-Band-Gitarre", um quasi eine ganze Band auf einem Instrument zu Gehör zu bringen. Für noch größere Begeisterung sorgte Fessler, als er bei einigen Stücken Jane Walters am Klavier begleitete und ebenso virtuos in die Tasten wie sonst in die Saiten griff.

Die Hommage war mehr als gelungen. "Ain’t No Sunshine" von Bill Withers, "Drowning In The Sea Of Love", was schon Ringo Starr interpretiert hatte, "Autumn Leaves" nach einem Gedicht des Franzosen Jacques Prévert, "Fine and Mellow" nach Billie Holiday, "Hallelujah I Love Her So" von Ray Charles oder "Cheek to Cheek", das Irving Berlin für einen Film mit Fred Astaire und Ginger Rogers geschrieben hatte – der Abend streifte alle Genres und Stilrichtungen der Musikgeschichte mit Songs, welche Eva Cassidy gecovert hatte.