Die Schulsprecherinnen Anna Burkart und Nathalie Wesner beglücken Gustav Kleiner mit Ruhestandsutensilien. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Verabschiedung: Gustav Kleiner hat 40 Jahre lang als Lehrer und 19 Jahre lang als Schulleiter gearbeitet

Gustav Kleiner, langjähriger Rektor der Realschule Winterlingen, ist mit einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet worden.

Winterlingen. Das Staatliche Schulamt Albstadt in der Person der Schulrätin Eleonore Wiehl sowie die Gemeinde Winterlingen, vertreten durch Bürgermeister Michael Maier, haben Kleiner gewürdigt.

Gustav Kleiner, den die Konrektorin Susanne Baur ob seiner Vielseitigkeit als "multifunktionales Wunderwesen" bezeichnete, wurde ein von Zuneigung geprägtes Fest bereitet, das die Schulband mit speziell auf den Scheidenden ausgewählten Musikstücken umrahmte. Auch das Lehrerkollegium hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und führte ein eigens einstudiertes Musical-Medley auf. Gelohnt hat sich das in jedem Fall, denn nicht nur der so Geehrte spendete begeistert Beifall.

Konrektorin Baur würdigte den Mathematik- und Musikliebhaber als einen, der sieben Tage die Woche, vier Wochen im Monat und zwölf Monate des Jahres in der Schule verbracht habe. Begonnen habe seine Karriere in Winterlingen am 26. April 1976. In diesen 40 Jahren habe er, "ein Lehrer mit Leib und Seele", 2200 junge Menschen unterrichtet. Nur ungern lasse sie und das Kollegium Kleiner, den "Mentor, Schulrechtler und Diskussionspartner", in den Ruhestand gehen.

Eleonore Wiehl überreichte der "Institution Gustav Kleiner" Dankesurkunden des Landes Baden-Württemberg und des Staatlichen Schulamts. Sein kooperativer Führungsstil habe eine hohe Motivation mit Steigerung des Kompetenzrahmens seiner Mitarbeiter zur Folge gehabt. Dazu gehörten gemeinsam getroffene Entscheidungen und die gleichberechtigte Umsetzung, was unter anderem dazu beigetragen habe, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Er sei immer ein Motor der Personalentwicklung gewesen.

Bürgermeister Michael Maier betitelte den "dritten Rektor in der 50-jährigen Winterlinger Realschulgeschichte" als einer der wenigen amtierenden Rektoren-"Dinos" im Zollernalbkreis, wobei er sich im Bereich der Bürgermeister ebenfalls zu dieser Gattung dazuzählte.

Stellvertretend für die verhinderte Schuldekanin Ulrike Spähle sprach Pfarrer Ernst Nestele ein Grußwort. Martin Unterweger von der Rektoren-AG ließ es sich nicht nehmen, in seiner Rede darauf hinzuweisen, dass Kleiner "mit seinem herben Älbler-Charme in den 40 Jahren seiner Lehrertätigkeit, davon 19 Jahre als Rektor, viele Veränderungen verarbeitet und Neuerungen umgesetzt hat".

Auch die Elternvertreterinnen Martina Abt und Michaela Reiß beurkundeten dem Pensionär in spe – "fünf Arbeitstage hat er noch", so Susanne Baur – die Wesensart "Herzlichkeit mit Biss".

"Jetzt ist es aus", sagten die Schülersprecherinnen Anna Burkart und Nathalie Wesner und hießen ihren Rektor, nach vorne zu kommen. Unter dem Gelächter der Anwesenden gaben sie ihm Vorschläge und Ideen mit auf den Ruhestandsweg. Neben einem Fan-Schal seines Lieblingsfußballclubs überreichten sie ihm auch Putzutensilien, "damit er sich nützlich machen kann und seiner Frau nicht im Weg herumsteht", sowie eine Schlafmaske, um die im aufreibenden Schuldienst verloren gegangenen Ruhezeiten nachzuholen.