Hanna Kiepas ist eine der beiden Künstler, die in der Kleinkunstbühne K3 ausstellen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwei komplett unterschiedliche Künstler stellen in der Kleinkunstbühne K3 aus: Hanna Kiepas und Andreas Beck / Bilder, die bewegen

Von Beatrix Müller

Winterlingen. Bilder, die miteinander spielen und den Betrachter bewegen: Die in der Kleinkunstbühne K3 ausgestellten Werke eröffnen je nach Blickwinkel neue Perspektiven und Fantasien – Arbeiten von zwei Künstlern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Hanna Kiepas braucht die gute Stimmung, um kreativ zu sein, bei Andreas Beck hingegen ist es die "nicht beste" Stimmung, die schöpferisch wirkt. Trotz dieser Widersprüche schaffen die Beiden es, die Berührungspunkte ihrer Exponate im K3 spürbar werden zu lassen. Das einzig Gemeinsame ist ihnen, dass sie beide am Gymnasium in Ebingen ihr Abitur gemacht haben, und jung, dynamisch und offen sind für Neues. Die Ausstellung "Farbspektakel" mit Werken von Andreas Christian Beck und Hanna Kiepas zeigt, was gute Kommunikation ausmacht, um eine gemeinsame Präsentation auf die Beine zu stellen, wenn auch noch verschiedene Werkstoffe und Techniken aufeinander treffen und sodann eine in sich stimmige Harmonie ergeben sollen.

Beck, der als freier Grafiker arbeitet, geht beim Druck seiner bis ins kleinste Detail mühe- wie kunstvoll ausgearbeiteten Linolschnitte neue Wege, indem er sie zum einen nicht wie herkömmlich Schwarz/Weiß druckt, sondern Schwarz/Bunt und dazu in der Größe DIN A 0. Er fotografiert diese und lässt sie drucken, so bekommen die Werke eine ganz neue Aussagekraft. Seine Reisen dienen ihm als Grundlage, seine Bilder zu finden, und zur weiteren Inspiration. Diese bringt er dann in seinem Atelier in Stuttgart mit handwerklicher Kraftanstrengung zum Ausdruck.

Der 27-Jährige arbeitet assoziativ, wie dies im gelben Linolschnitt zu sehen ist. Die Vogelhäuser stehen für die Vielfältigkeit der Menschheit, die er als bunte Vögel sieht und als Vogelhäuser darstellt. Die Malerei ist für ihn nur Nebensache, obschon auch dort seine Bilder sehr vielschichtig und aussagekräftig sind. Sein Ziel ist es, einmal davon zu leben.

Kiepas hingegen betont, dass "es etwas bleiben soll, was nur für sie selbst ist, um so in alle Richtungen frei, offen und unabhängig zu sein und es auch zukünftig zu bleiben". Sie spielt mit Raum und Fläche und bringt so eine bewegt-starke Richtung in ihre Werke. Diese wirkt sich gar soweit aus, dass bei Tageslicht andere Dimensionen wahrgenommen werden. Sie arbeitet in Acryl-Technik, die Werke sind teils abstrakt, teils gegenständlich und fordern so den Betrachter auf, sich zu bewegen, um die verschiedenen Tiefen und Ebenen zu erleben. So arbeitet sie aussagekräftig das Porträt ihres Bekannten Melcom aus Neuseeland in ein Bild ein, den sie erst als sehr unnahbar erlebte. Anhand von dunklen Farben bringt die 29-Jährige das sehr anschaulich zum Ausdruck, was sich sodann zum Positiven ändert und in hellen Gelbtönen mündet. Allein die Ausdruckskraft ihrer Porträts und der Farbzusammenstellung lässt den Betrachter förmlich die Stimmung spüren. Ihr Ziel ist es, die Neugierde des Betrachters anzuregen, die in der Erforschung ihrer Werke die Krönung findet.

Die Ausstellung ist noch bis Ende März zu besichtigen.