Männer gegen Frauen? Im Schwank von Bernd Gombold, von den Benzinger Laiendarstellern gut gelaunt umgesetzt, haben es die Herren der Schöpfung jedenfalls nicht immer leicht. Foto: Böhme Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Benzinger Laienspieler brillieren mit köstlichem Schwank und ernten mehr Beifall denn je

Von Klaus Böhme

"Alles bestens geregelt"? Der Titel des Theaterstücks, das die Benzinger Laienspieler präsentierten, behauptet das zwar. Tatsächlich geht es in Bernd Gombolds Schwank aber drunter und drüber.

Winterlingen-Benzingen. Die Premiere des Lustspiels von Bernd Gombold "Alles bestens geregelt" ist am ersten Weihnachtsfeiertag höchst erfolgreich über die Benzinger Theaterbühne gegangen. Als hätte Spielleiter Karl Späh es im voraus gewusst, dass sich die einzelnen Akteure besonders gut mit den dargestellten Personen identifizieren würden.

Späh hatte in der Begrüßung auf den Beifall als wichtigen Lohn der Schauspieler hingewiesen. Daran mangelte es wahrlich in allen drei Akten nicht: Selten ernteten die Akteure so viel Szenenapplaus wie diesmal. Es war ein köstliches Vergnügen, die Pointen von Opa Anton (Werner Hagg) zu erleben. Ihm ist es zu verdanken, dass am Ende "alles bestens geregelt" war.

Sein Sohn war vor kurzem überraschend gestorben. Bäuerin Rosi (Diana Mauz) als Schwiegertochter und ihre Mutter Klara (Doris Mordan) verkörpern starke, resolute Frauen. Gegen ihren Drang zur Modernisierung der Gebäude auf dem Talhof versucht sich Opa Anton vergeblich zu wehren – mit einem Hungerstreik. Schriftsteller Hajo (Dirk Sieber), der inkognito für die Frauenzeitschrift "Herzblatt" unterwegs ist, ist der erste Feriengast im Talhof. Er sorgt beim Opa und der bedürftigen Nachbarin Brunhilde (Romana Sieber) für reichlich Gesprächsstoff.

Bäuerin Rosi ist – ohne Mann im Stall – indes in Nöten. Da kommt Wanderer Dr. Kümmerlich (Karl Späh), obwohl er in Chemie promoviert hat, als Tierarzt zum Einsatz. Opa Anton erhofft sich, mit einem Zeitungsinserat einen Mann für Rosi zu finden, damit die Herrschaft über den Hof wieder in Männerhände kommt. Doch der sprachbehinderte Freier Gustav (Thomas Stauß) braucht lange, ehe es für ihn und auch für Opa Anton zu einer unerwarteten Fügung kommt.

Was wäre ein Schwank ohne Missverständnisse, Vermutungen und Intrigen? Die ergeben sich zur genüge dank der Nachbarin und der Postbotin Lisa (Gunda Bodmer) sowie einer Unbekannten, der Opa Anton einen schroffen Empfang bereitet: Hajos Partnerin Sonja (Jaqueline Späh). Durch sie wird das Verwirrspiel schließlich aufgelöst. Danach steht dem glücken Ende nichts mehr im Wege.

Alle Mitwirkenden der Theatergruppe einschließlich der Souffleuse Rita Späh und Josef Staib laden zum Besuch der nächsten Vorstellung am Samstag, 2. Januar, ab 19 Uhr ein. Die Bewirtung übernimmt die Narrenzunft "Alte Germanen".