Die Arbeiten gehen voran am und im Kaplaneihaus in Benzingen: Auf dem Dach des Freisitzes wird eine Solaranlage das Brauchwasser erwärmen, der Eingang ist gerichtet und die Betten sind aufgestellt. Fotos: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeiten im Kaplaneihaus in Benzingen bald abgeschlossen / Offizielle Eröffnung soll im Juni sein / 30 Betten

Von Christoph Holbein

Winterlingen-Benzingen. Die Zimmer sind fertig, die Küche ist eingerichtet, Flur und Treppenhaus erstrahlen in neuem Glanz, Schuhschrank und Garderobe sind aufgestellt: Die Arbeiten im und um das Kaplaneihaus in Benzingen sind fast abgeschlossen. Und die ersten Gäste haben sich angesagt.

Günter Hahn werkelt am Freisitz im Garten des Kaplaneihauses. Die Konstruktion soll eine überdachte Grillstelle werden: "Im Moment konzentrieren wir uns auf die Außenanlage", sagt Hahn. Auf dem Dach des Freisitzes wird er eine Solaranlage installieren, die im Gebäude für warmes Brauchwasser sorgen soll. Außerdem ist noch zu pflastern ums Haus herum und im Bereich der Grillstelle. Derweil fehlen im Inneren des Gebäudes noch ein paar Möbel, die demnächst kommen oder aufzubauen sind.

Vier Italiener bilden den Auftakt

Die ersten Gäste haben sich schon angemeldet. Ab dem 25. Mai übernimmt das Kaplaneihaus ein paar Einquartierungen: Teilnehmer am UCI-Mountainbike-Worldcup, der in Albstadt stattfindet – vier Italiener, die ihm das Albstädter Tourismusbüro vermittelt hat.

Die offizielle Eröffnung ist dann am ersten oder zweiten Juni-Wochenende – sonntags mit einem Tag der offenen Tür und abends mit einem Fest für geladene Gäste, Handwerker und Helfer.

Noch fehlt die letzte Abrechnung. Der Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) über rund 26 000 Euro ist aber zugesichert, 15 000 Euro hat Hahn bereits erhalten, den Rest gibt es, wenn alles fertig und komplett abgerechnet ist. Das Projekt, im alten Kaplaneihaus eine Unterkunft für Selbstversorger einzurichten, ist ein halbes Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Geplant war, in diesem Frühjahr zu starten, aber die Genehmigung hatte auf sich warten lassen, was jetzt die Monate gekostet hat. Zudem ist der Ausbau teurer geworden als kalkuliert: "Aber ich habe auch knapp gerechnet gehabt", betont Hahn: "Einrichtungsgegenstände kosten eben auch Geld."

Über 30 Betten verfügt das Haus in sieben Zimmern: vier Mehrbett-Zimmer für fünf bis sechs Leute und drei Doppelzimmer: "Maximal 30 Personen darf ich beherbergen." Demnächst erfolgt die Bauabnahme. Bauherr und Betreiber Hahn ist zufrieden: "Es ist erfreulich viel los auf dem Markt der Buchungen. Im Juli ist das Haus voll belegt."

Die Boulebahn im Garten muss warten

Bis dahin geht die Arbeit nicht aus: So hat Hahn die Homepage, die ihm Studenten eingerichtet haben, zu füllen und zu aktualisieren, etwa mit der Preisliste und den allgemeinen Geschäftsbedingungen, mit einem Anmeldeformular und einem virtuellen Durchgang durch das Haus mit Fotos und eventuell einem Film. Und große Spiegel sind im Haus noch aufzuhängen.

Im Juni ist das Gebäude nicht belegt. Die ersten Gäste nach der offiziellen Eröffnung sind 15 Studenten und ihre zwei Betreuer, die im Rahmen eines internationalen Studentenworkshops nach Winterlingen kommen, um dort zu arbeiten: Menschen aus sechs verschiedenen Ländern und drei bis vier Erdteilen.

Das Selbstversorgerhaus ist ganzjährig offen. "Der Schwerpunkt wird aber wohl im Sommer sein", meint Hahn. Aber auch für den September – eine Ministrantengruppe – und den Oktober – da hat eine Gruppe Erwachsener gebucht – hat er Gäste: "Das muss erst anlaufen."

So wird er die Boulebahn im Garten in diesem Jahr nicht mehr verwirklichen – aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. "Das Projekt und die Arbeiten gehen mittlerweile drei Jahre. Es ist gut, dass es jetzt dann mal fertig ist, dass das Ende absehbar ist."