Gemeinderat ermächtigt Verwaltung, die Software umzustellen / Kommunales Rechenzentrum Reutlingen-Ulm betreut die Kommunen

Von Anne Retter

Winterlingen. Der Wechsel von der kameralistischen zur doppischen Buchführung wird bald für alle kommunalen Haushalte Pflicht. Die Gemeinde Winterlingen hat den Umstellungsprozess bereits genehmigt und auf den Weg gebracht. Nun muss auch die Software entsprechend angepasst werden.

Die notwendigen Maßnahmen und Ausgaben sind genehmigt.

Einstimmig entschied der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, dass die Verwaltung das Rechenzentrum beauftragen darf, die Anpassung der Benutzeroberfläche der SAP-Programme vorzunehmen.

Das kommunale Rechenzentrum Reutlingen-Ulm (KIRU) betreut die Gemeinden im Bezug auf alle landesweit einheitliche Verfahren im Finanz-, Personal- und Einwohnerwesen. Die Daten der Gemeinden werden auf den Großrechnern des KIRU gespeichert und verarbeitet. Der DV-Verbund, in dem das KIRU Mitglied ist, hat für die Umstellung auf die Kommunale Doppik aus dem SAP-System den "Kommunalmaster SMART" entwickelt.

Dieser ist speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelgroßer Kommunen ausgerichtet und basiert auf SAP-Finanzsoftware. Um unnötige Zusatzkosten, vermehrten Zeitaufwand und weitere Schulungsmaßnahmen zu vermeiden, hat sich Winterlingen dazu entschieden, den "Kommunalmaster SMART" als Programm anzuschaffen. Praktisch bedeutet dies, dass das Rechenzentrum für die Gemeinde diverse Schritte übernimmt: Die technische Bereitstellung der Systemlandschaft, individuelle Einstellungen des Standartsystems und die Datenmigration sowie Schnittstellenanbindungen und die Berechtigungsverwaltung liegen in der Hand des KIRU. Maximal 33 000 Euro kommen dafür – inklusive Schulung – auf Winterlingen zu. Die laufenden Kosten pro Jahr betragen schätzungsweise etwa genau so viel.

Für die Einführung des "Kommunalmaster SMART" sprechen einige Vorteile: Die in der Verwaltung genutzten Programme stammen zum überwiegenden Teil ohnehin aus dem Rechenzentrum. Es ist daher vergleichsweise einfach, die Überleitung ins neue System zu vollziehen und passende Schnittstellen zu schaffen. Da Winterlingen Mitglied im Zweckverband des Rechenzentrums ist, entfällt außerdem die Umsatzsteuer. Auch die umfassende Beratung und Betreuung in fachlicher und rechtlicher Hinsicht ist damit sichergestellt, und die Schulungen finden räumlich vergleichsweise nah – in Reutlingen – statt. Der Gemeinderat musste nicht lange überlegen, und votierte geschlossen für das besprochene Vorgehen.