Der Zaun ist umgesetzt: Darüber sind auch die Ziegen und Schafe glücklich, die auf der Harthauser Heide die Landschaft pflegen. Fotos: Retter Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeitskreis Umwelt und Natur aus Winterlingen führt die Schafe und Ziegen auf eine neue Weidefläche

Von Anne Retter

Winterlingen-Harthausen. Mehr als drei Hektar Halbtrockenrasen hat der Arbeitskreis Umwelt und Natur Winterlingen auf der Harthauser Heide zu pflegen: Acht Bereiche werden nach und nach von vier Schafen und sechs Ziegen ordentlich abgefressen. Das bedeutet für die Helfer Arbeit. Alle drei bis sechs Wochen müssen die Zäune umgesetzt werden.

Jetzt war es wieder so weit: Die Tiere zogen auf eine neue Weidefläche um. Elf Mitglieder des Arbeitskreises legten in der Gluthitze des sonnigen Tages Hand an, um die aktive Landschaftspflege durch die Schafe und Ziegen zu ermöglichen. Diese hatten es sich unter dem Bauwagen bequem gemacht, der als Stall dient. Auf dessen Dach sammelt ein Solarzellen-Panel Strom für den elektrischen Zaun. "Wir überlegen, noch weitere Zellen zu installieren", erklärt Sabine Froemel.

Zunächst galt es, die Tiere von einer Weidefläche auf die andere zu führen – kein ganz einfaches Unterfangen. Die Schafe sind noch nicht an die Abläufe gewöhnt, und beim vergangenen Umsetzen des Zauns prompt ausgebüxt. Das kostete zwei der wolligen Paarhufer das Leben. So etwas soll nicht noch einmal passieren, deshalb waren die Helfer diesmal besonders gründlich. Die Verantwortlichen hatten den neuen Schafen vor dem Weideflächenwechsel außerdem zwei zusätzliche Wochen Zeit eingeräumt, um sich an den Heidewart zu gewöhnen.

Diesmal kommt kein Tier ums Leben

Die Umsiedlung ging dann reibungslos über die Bühne. "Beim nächsten Mal wird es überhaupt kein Problem geben, weil wir dann die Tiere nur auf eine direkt benachbarte Fläche führen müssen", hofft Sabine Froemel, "dann haben sie sich bestimmt auch an Robert Schempp und das Umziehen gewöhnt."

Seit 1996 kümmert sich der Arbeitskreis um die Entwicklung und den Erhalt der Harthauser Heide, eines "flächenhaften Naturdenkmals". Zuerst wurden die Landschaftspflegemaßnahmen gemein-sam mit der Gemeinde und dem Forst vorgenommen, 1997 schaffte der Arbeitskreis dann Schafe an. Nun hat jedes Mitglied für zwei oder drei Wochen pro Jahr "Weidedienst": Nach den Tieren sehen, Wasser nachfüllen, den Zaun kontrollieren.

Auch wenn es diesmal genügend Helfer waren, freut sich der Arbeitskreis immer über weitere Unterstützung.