Die Finanzen in Winterlingen für das Jahr 2014 sehen gut aus. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahresrechnung: Der Gemeinderat Winterlingen freut sich über die Finanzen / Schuldenstand ist gesunken

Von Anne Retter

Die Winterlinger Verwaltung hat dem Gemeinderat ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gemacht: Die Jahresrechnung des vergangenen Haushaltsjahres lag dem Gremium vor – mit besten Zahlen.

Winterlingen. Rund 1,5 Millionen Euro sind aus dem Verwaltungshaushalt dem Vermögenshaushalt zugeführt worden, weitere zirka 101 500 Euro Euro flossen in die allgemeine Rücklage. Das Ergebnis der Jahresrechnung des Winterlinger Gemeindehaushalts lässt sich sehen. So hatte Winterlingen geplant, eine halbe Million Euro als Kredit aufzunehmen, 659 695 Euro sollten aus der Rücklage entnommen werden. "Wir haben 2014 zudem noch ordentlich Schulden abgebaut", verkündete Bürgermeister Michael Maier: Um rund 362 000 Euro wurde der Schuldenstand verringert, darin enthalten ist eine Sondertilgung von 100 035 Euro für das Wohngebiet Riedern. "Damit ist Riedern komplett weg" – eigentlich war das erst für 2018 vorgesehen.

Auch die Gesamtverschuldung wurde um etwa 571 000 Euro auf eine Summe von knapp weniger als drei Millionen Euro verringert. Bei den Personalausgaben wurden etwa 11 305 Euro eingespart, beim Unterhalt für die Gebäude der Gemeinde 64 701 Euro. Geld gekostet hat die Winterlinger vor allem die Finanzausgleichsumlage: rund 3,36 Millionen Euro. Die Kindergärten "kosten auch ganz ordentlich", erläuterte der Bürgermeister mit Verweis auf die Summe von etwas mehr als einer Million Euro und einen Kostendeckungsgrad von 40,68 Prozent.

Auch Frei- und Hallenbad sowie das Friedhofswesen bescherten weniger Einnahmen als Ausgaben. Die Schulen und die Feuerwehr wurden bezuschusst. Die Gewerbesteuereinnahmen von rund 980 000 Euro lagen fast 180 000 Euro über dem Planansatz.

Mit rund 2,9 Millionen Euro an Schlüsselzuweisungen bekam die Kommune 96 659 Euro mehr als geplant. Die Zuweisungen des Landes für Kindergärten und Schulen fielen geringer aus.

Im Vermögenshaushalt gab es ebenfalls außerplanmäßige Einsparungen, so dass Haushaltsreste entstanden sind. So wurden beispielsweise 50 000 Euro für den Ausbau der Gemeinschaftsschule nicht benötigt, und 50 000 Euro für seniorengerechtes Wohnen wurden ersatzlos gestrichen. Fast 32 000 Euro blieben bei der Sanierung des Hallenbades übrig, wobei Maier anmerkte, dass das Bad in Zukunft noch ordentlich Kosten verursachen werde.

Bei der Straßenbeleuchtung blieben 2014 rund 138 000 Euro im Topf. "Wir haben das Umstellen auf LED noch nicht umgesetzt, da wir uns um Zuschüsse bemühen. Mit modernen Leuchten können wir von den mehr als 100 000 Euro für den Energieverbrauch möglicherweise bis zu 70 Prozent einsparen", stellte der Bürgermeister in Aussicht. Der Bauhof verzichtete auf einen Traktor und sorgte so für rund 36 000 Euro mehr im Säckel. Im Bereich Bauland blieben 306 267 Euro übrig. Beim Grundvermögen blickt Winterlingen auf etwa eine halbe Million Euro.

2016 stehen einige Herausforderungen an

Gemeinderat Roland Heck sagte, dass insgesamt 2014 das beste Haushaltsjahr sei, das er je zu Gesicht bekommen habe. "Keine Schulden trotz Investitionen und sogar außerplanmäßige Schuldentilgung – das ist sehr gut! Wir werden das Geld aber für die Herausforderungen brauchen, die 2016 anstehen." Nach Auffassung von Bürgermeister Maier hat die positive Außendarstellung der Gemeinde zum Ergebnis beigetragen, da einige Familien zugezogen seien. Der Gemeinderat segnete die Jahresrechnung einstimmig ab.