Die Grundschule bleibt Winterlingen in jedem Fall erhalten. Die Anmeldungen für die Haupt- und Werkrealschule haben jedoch merklich nachgelassen. Foto: Archiv: Eyrich

Beim Winterlinger Neujahrsempfang hat Bürgermeister Michael Maier auf vergangenes Jahr zurückgeblickt. Höhen und Tiefen.

Winterlingen-Benzingen  -  Stolz hat Bürgermeister Michael Maier beim Neujahrsempfang die Lösung der Flüchtlingsfrage präsentiert. Sie sei derart gut gemeistert worden, dass ihn Senioren gefragt hätten, ob sie überhaupt welche hätten – eine Bestätigung dafür, dass die Verwaltung es wohl gut gemacht habe. Dafür hatte sowohl die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt gesorgt als auch die sehr gute Abstimmung bei der Zusammenlegung verschiedenster Ethnien. Vertreten in der Anschlussunterbringung in der Friedhofstraße waren bislang Syrer, Afghanen, Chinesen, Afrikaner sowie Menschen aus dem Kosovo.

Als Außenstelle von Hechingen leben derzeit zwischen 30 und 40 Flüchtlinge in Winterlingen, die von der Verwaltungsfachangestellten Ute Linder betreut werden. Sie ist für die Flüchtlinge die "erste Anlaufstelle". Die einstige Arzthelferin kümmert sich sowohl um die Flüchtlinge selbst als auch um Alltagsdinge. Linder hilft den Flüchtlingen, damit sie sich hier zurecht finden, und sorgt zusammen mit dem Bauhof für Mobiliar. Sollten in Zukunft weitere Flüchtlinge hinzukommen, müsse personell aufgestockt werden, sagte Bürgermeister Maier.

Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Aufgaben gemeistert, sei es in der Gebäude- oder der Straßenverwaltung. Endgültig vom Tisch sei die Gemeinschaftsschule. Diese Entscheidung gehe nicht auf den Gemeinderat zurück, sondern sei von den Betroffenen so entschieden worden.

Auch der Werkrealschulbetrieb neige sich dem Ende zu, denn schon zum zweiten Mal sei keine Eingangsklasse zustande gekommen. In Zukunft werde es in Winterlingen wohl nur noch die Grundschule geben – und zwar mit einem Ganztagesangebot. Die Kindertagesstätte wurde laut Maier umstrukturiert – aufgrund der geänderten Bedürfnisse der Eltern –, und Ganztagesplätze wurden geschaffen. Ebenso ärgerlich: Die Erschließung eines Baugebiets für die geplante Seniorenanlage Ü50 habe sich in die Länge gezogen.

Dass der Beitrag Winterlingens zur Energiewende mittels Windrädern "Wind aufwirbelt", sei verständlich, sagte Maier – zumal es sich auch um eine optische Geschichte handle. Der Bürgermeister wäre gar enttäuscht gewesen, wenn dies keine Bürgerinitiative ins Leben gerufen hätte.

Im Rahmen des Neuen Haus-, Kassen- und Rechnungswesens stellt die Gemeinde von der Kameralistik auf Doppik um. Drei Millionen Euro sind im Haushalt beantragt – sie sollen vorrangig in die Infrastruktur, den Straßenbau und die Abwasser- und Wasserversorgung investiert werden. Maiers Dank galt der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Gemeinderäten und richtete sich an die Verwaltung, die "hervorragend aufgestellt und durchstrukturiert" sei. Besonderer Dank ging an seinen Stellvertreter Rainer Pfersich.