Von den Schönheiten Benzingens, etwa der Kirche, machten sich die Jury-Mitglieder ein Bild. Fotos: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" / Fachjury schaut sich den Ort an / Bürger mit Engagement

Von Christoph Holbein

Winterlingen-Benzingen. 15 Vereine, in denen 2000 Bürger engagiert sind, elf Firmen, viel Natur und der 90 Jahre alte Wasserturm als Wahrzeichen: Benzingen fühlt sich gut aufgestellt für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", den das Ministerium für Ländlichen Raum ausgeschrieben hat.

Es geht um bürgerschaftliches Engagement und das Honorieren der Initiativen zur Dorfgemeinschaft: Für den Kreisentscheid im Zollernalbkreis beim 25. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" reiste gestern eine Fachjury nach Benzingen: Der Erste Landesbeamte Matthias Frankenberg, der Rangendinger Bürgermeister Johann Widmann, der Albstädter Architekt Friedrich Rau, der LEADER-Geschäftsführer Markus Münch und der Kreisfachberater Markus Zehnder ließen sich zunächst von Ortsvorsteher Walter Sieber – unterstützt durch Vertreter Benzinger Vereine und Organisationen sowie Bürgermeister Michael Maier – im Rathaus in einer Foto-Präsentation die Vorzüge und Errungenschaften des Dorfes zeigen, ehe es danach auf einen Rundgang durch den Winterlinger Ortsteil ging.

"In Benzingen gibt es ein ›Wir-Gefühl‹ und ist die Welt noch in Ordnung", betonte Sieber, deshalb sei der Ort für die Maßgaben des Wettbewerbs bestens gerüstet. Sieber stellte das Dorf auf der Albhochfläche vor: Planetenweg und Förderverein zum Erhalt des Wasserturms, in dem auch Trauungen stattfinden, – das Kleinod Weiler Blättringen und das Schmuckstück ehemaliges Pfarrhaus, in dem Albert Einstein von 1917 bis 1924 mehrmals zu Gast gewesen ist. Das Kaplaneihaus, das derzeit saniert wird, die gut aufgestellte Grundschule, die renovierte Turn- und Festhalle und die aktiven Vereine, die einen Festplatz angelegt haben: Sieber wusste Benzingen ins rechte Licht zu rücken.

Hier der TSV Benzingen, der in 1200 Arbeitsstunden die Umkleidekabinen saniert hat, dort die Narrenzunft Alte Germanen, die auch schon mal an die 10 000 Narren und Gäste beherbergt hat, und die Musikkapelle, die auf eine 200-jährige Geschichte blickt.

Als eine besondere Einrichtung pries der Ortsvorsteher das "Haus der Vereine", das in der alten Schule untergekommen ist, und präsentierte die weiteren Vereine und Organisationen des Ortes. Er erinnerte an die Aktionen des Ortschaftsrates unter dem Motto "Jedes Jahr eine gute Tat", etwa eine Tischtennisplatte aufzustellen, und die Nistkastenaktion, bei der Benzingen an die 2500 Nistkästen beigesteuert hatte. Im Ort gibt es Einwohner, die freiwillig das Dorf pflegen, gibt es die Lebendige Gemeinde, die beispielsweise den Suppensonntag veranstaltet, und gibt es den Benzinger Advent – gemeinnützige Veranstaltungen, deren Erlös einem guten Zweck zukommt – sowie seit 2010 einen Neujahrsempfang.

Einen Traum haben Sieber und der Ort noch, einen Bürgerpark, eine Parkanlage, anzulegen. In der Runde im Rathaus hatten die Ortsvertreter derweil die Fragen der Fachjury zu beantworten: nach den Leerständen und Baulücken, nach Einkaufsmöglichkeiten im Ort – es gibt eine Bäckerei –, nach den Angeboten für Kinder – so will die Feuerwehr für die Jüngsten etwas anbieten –, den Freizeitmöglichkeiten wie Spiel- und Grillplätze und nach vorhandenen Neubaugebieten.