Mit der Schneidgiraffe stutzten die Kinder die Bäume. Foto: Froemel Foto: Schwarzwälder-Bote

Drittklässler besuchen "ihre" Streuobstwiese / Schneiden der Bäume

Winterlingen. Ein fast leerer Pausenhof hat Streuobstpädagogin Sabine Froemel erwartet, als sie zur Grund- und Werkrealschule Winterlingen gekommen ist. "Die anderen Klassen sind schon weg zur Gemeinde-Putzete", riefen ihr die Schüler der dritten Klasse entgegen. Zusammen mit Mensch-Natur-Kultur- und Mathelehrer Andreas Gmelin marschierte die Gruppe dann zu "ihrer" Streuobstwiese am Ende der Helstraße.

Diese Wiese hatten sie seit dem Herbst erkundet, Tierspuren gesucht, Obst geerntet und verarbeitet. Diesmal stand das Thema Baumschnitt auf dem Programm. Zunächst erläutert Froemel, warum die Obstbäume überhaupt geschnitten werden müssen. Dabei war auch Kopfrechnen gefragt, als die Schüler ausrechnen sollten, wie viele Kilogramm Äpfel wohl an einem Baum hängen können.

Nach der Theorie durfte mit Schere, Säge und Astschere zur Tat geschritten werden. Fachwartin Christina Maier zeigte den Kindern, welche Äste sie schneiden sollten. Mit aller Kraft betätigten die Kinder der Reihe nach die Schneidgiraffe, während andere fleißig das Schnittgut einsammelten und mit Hilfe eines Büschelebinders zu handlichen Bündeln verschnürten. Einige schnitten sich ein paar Zweige zurecht, um sie zu Hause in die Vase zu stellen. Sabine Froemel demonstrierte, welche Knospen sich wohl zu Blüten oder Blättern entwickeln werden. Schließlich stellten sie gemeinsam die große Leiter an den Baum und einige trauten sich hinauf, um in luftiger Höhe ein paar störende Äste abzusägen. Maier erhielt zum Dank für ihre Mitarbeit ein Glas Honig, während die Kinder nach getaner Arbeit eine Pause einlegten. Jeder bekam einen Löffel, und reihum durfte jeder von der Pflaumenmarmelade probieren, die Sabine Froemel mitgebracht hatte. "Wir hatten schon Quittenbrot, getrocknete Birnen, Apfelpunsch, Apfelschnitze, gedörrte Apfelringe und Apfelsaft", antworteten die Kinder auf die Frage nach den Kostproben der vergangenen Streuobstwiesen-Stunden.

Beim Betrachten eines Zweiges, den sie bei einem der vergangenen Besuche markiert hatten, stellten sie deutliche Veränderungen fest, notierten diese auf ihrem Arbeitsblatt und fertigten eine Zeichnung an. "Mal gespannt, ob beim nächsten Mal hier schon ein Apfel hängt", meinte Froemel. Für ein Spiel blieb diesmal keine Zeit.