Freut sich auf seine neue Aufgabe: Reinhard Traub tritt am 1. Juni seine Stelle als Bürgermeister in Neufra an. Foto: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Reinhard Traub fängt planmäßig als neuer Bürgermeister in Neufra an

Von Christoph Holbein

Winterlingen-Harthausen/Neufra. "Es fühlt sich sehr, sehr gut an, ich freue mich über diesen Wahlsieg und auf die neue Herausforderung, die auf mich zukommen wird", sagt Reinhard Traub und hat eine gute Nachricht parat: Er kann zum 1. Juni als Bürgermeister in Neufra anfangen.

"Ich habe meinen Schritt absolut nicht bereut", betont der 47-jährige Harthausener, dem sein bisheriger Arbeitgeber, die Stadt Albstadt, entgegen gekommen ist und einem Auflösungsvertrag zugestimmt hat, so dass Traub früher wechseln darf.

Bis dahin allerdings gibt es noch einiges abzuarbeiten und zu tun in der Abteilung eins Recht und Verwaltung im Amt für Bauen und Service: "Die Unterlagen auf meinem Schreibtisch sind noch zu durchzuarbeiten und einige Dinge möchte ich noch auf den Weg bringen, damit mein Nachfolger einen guten Einstieg hat und den Übergang und abgeschlossene Vorgänge vorfindet."

In der Stadtverwaltung Albstadt hatte Traub gute Voraussetzungen angetroffen, um sich für den Posten eines Bürgermeisters zu qualifizieren: "Ich spielte schon längere Zeit mit dem Gedanken, mich auf eine Bürgermeisterstelle zu bewerben und diese Aufgabe in Neufra hat mich sehr interessiert" – von der Größe der Gemeinde, der Nähe zu seinem Heimatort und der Struktur der Kommune mit einem aktiven Vereinsleben.

Deshalb wagte er das Risiko, in einen Wahlkampf mit fünf ernsthaften Kandidaten zu ziehen: "Da gibt es keine Garantie, dass Du gewählt wirst." So war es "nervenaufreibend" für ihn: "Um so mehr freue ich mich, dass es geklappt hat." Jetzt wird er seine "begrenzte Zeit" dafür nutzen, um bis zu seinem Amtsantritt in Neufra immer mal wieder vor Ort zu sein, um weitere Informationen einzuholen vom bisherigen Bürgermeister.

Ein offenes Ohr und Bürgernähe, um Visionen zu entwickeln und umzusetzen

Für Traub steht zunächst eine Bestandsaufnahme auf der Liste, um sich in die laufenden Projekte einzuarbeiten – etwa die Flurbereinigung sowie die Sanierung der Turn- und Festhalle. "Wenn ich die Grundlagen gesichtet und mir einverleibt habe, dann möchte ich Prioritäten setzen." Eines der nächsten Vorhaben wird dann die Sanierung des Feuerwehr-Gerätehauses sein.

Derweil wird der 47-Jährige weiter in Harthausen wohnen: "Das habe ich offen so im Wahlkampf den Bürgern verkündet." Die sieben Kilometer seien keine Distanz und in höchstens zehn Minuten mit dem Auto überbrückt: "Das ist kein Thema, selbst bei einem Noteinsatz bin ich recht schnell vor Ort." Dennoch wird er die meisten Aufgaben, die er in Harthausen innehat, aufgeben. Als Fußball-Trainer der D-Junioren wird er aber weiterhin in Harthausen tätig sein, diese Saison auf jeden Fall und in der nächsten Runde dann im Team. Vor allem seine drei Kinder im Alter von zwölf bis 15 Jahren sind verwurzelt und schulisch eingebunden.

"Man muss einfach ein offenes Ohr für die Bürger haben und eine gewisse Bürgernähe praktizieren und ausstrahlen", sagt Reinhard Traub. Er will als Bürgermeister Ideengeber sein und Visionen haben, die er weiter verfolgen möchte. Dazu bedürfe es "Verhandlungsgeschick und einer gewissen Führungsqualität". Freuen würde es ihn, wenn er nach acht Jahren die Bestätigung für eine gute Arbeit bekommen würde und die Bürger ihn mit einer großen Mehrheit für das Amt wiederwählen würden.

Bis dahin hat er sich zum Ziel gesetzt, den Haushalt von Neufra zu konsolidieren und trotzdem die notwendigen Sanierungen anzupacken, um die Infrastruktur zu erhalten und zu stärken. Die Neufraer Bürger haben ihn "sehr freundlich und positiv" aufgenommen: "Wenn das so bleibt, freue ich mich." Dabei will sich Traub auch der Kritik stellen – immer auf einer sachlichen Ebene in einem fairen Umgang miteinander – ehrlich, offen und konstruktiv. Sein Mandat als Gemeinderat in Winterlingen läuft mit der nächsten Kommunalwahl aus. Sollte es dabei Überschneidungen geben, habe Neufra Priorität.