Winfried Hahn (Erster von links), Dagmar Göhring (Mitte), Eva Schrenk und Helmar Schrenk (Vierte und Fünfter von links) bei der symbolischen Schlüsselübergabe. Das neu renovierte Gebäude in Winterlingen erstrahlt in frischem Glanz. Fotos: Holweger Foto: Schwarzwälder-Bote

In Winterlingen ist ein Tabor-Schulungszentrum eröffnet worden / Bemüht um Kooperation mit den Gemeinden

Von Anita Holweger

Winterlingen. Das Tabor-Schulungszentrum hat seine Tore geöffnet. Die Eröffnungsfeier in Winterlingen fand mit etwa 110 Besuchern statt. Nach einem Sektempfang begrüßte der Vorsitzende des Zentrums, Winfried Hahn, die Gäste und erzählte von der Entstehungsgeschichte und Vision des Tabor-Schulungszentrums.

Angefangen hat alles vor mehr als 20 Jahren mit einer Teestube. Das Team, das die Liebe Gottes an die Menschen weitergeben wollte, sah sich immer wieder mit den seelischen Nöten vieler Menschen konfrontiert. Davon berührt, entstand schließlich das Haus Tabor in Engelswies, in dem Menschen mit seelischen Nöten Zuflucht fanden.

Um die Leidenschaft für ihre Arbeit auch fachlich zu untermauern, bildeten sich Mitarbeiter pädagogisch und therapeutisch weiter, und es begann eine Kooperation mit der christlichen de‘ignis-Fachklinik in Egenhausen.

Inzwischen betreuen im de‘ignis-Wohnheim des Hauses Tabor 20 fest angestellte und ehrenamtliche Mitarbeiter 40 Heimbewohner. Daraus entstanden Seelsorgeschulungen mit dem Ziel, die Teilnehmer dafür auszubilden, die Menschen mit ihren seelischen Nöten zu begleiten. Teilnehmer aller christlichen Konfessionen nehmen das Angebot an.

Winfried Hahn versicherte, dass das Tabor-Schulungszentrum keine eigene Gemeinde werden solle, sondern sich als überkonfessioneller Lehr- und Schulungsdienst betrachte und um gute Kooperation mit den örtlichen Gemeinden bemüht sei. Anschließend führten Dagmar Göhring sowie das Ehepaar Eva und Helmar Schrenk die Besucher mittels Text und Bild in die aufwendige Renovierungsarbeit des Schulungszentrums ein. Nur mit vielen freiwilligen Helfern sei dieses gewaltige Projekt zu bewältigen gewesen. Architekt Konzelmann versicherte, dass er in seinen 40 Jahren Berufserfahrung nie ein vergleichbares Projekt erlebt habe. Jeden Tag habe es neue Überraschungen gegeben. Mit einem großen Hefezopf-Schlüssel übergab er den Ehepaaren Göhring und Schrenk als Bauherren symbolisch die Schlüssel. Weitere symbolische Schlüsselübergaben gab es an den Vorstand des Schulungszentrums sowie an das Ehepaar Göhring, das im ersten Stock des Schulungszentrums wohnen wird.

Winterlingens Bürgermeister Michael Maier wünschte eine gute Zusammenarbeit. Der evangelische Pfarrer Ernst Nestele richtete sein Augenmerk auf die Diakoniearbeit der Vergangenheit und zeigte sich dankbar über einen Ort, an dem Menschen Menschen in Not begegneten und seelisches Leid linderten. Diakon Paul Gasser, Vertreter der katholischen Kirchengemeinde, bekundete die Bereitschaft zur Zusammenarbeit aufgrund des überkonfessionellen Charakters des Schulungszentrums. Zum abschließenden Gruß brachte der mit dem Schulungszentrum befreundete Pfarrer Roscher von der evangelischen Kirchengemeinde Meßkirch den Wunsch zum Ausdruck, dass sich viele Menschen aus den Kirchengemeinden zum seelsorgerlichen Dienst an Menschen in Not ausbilden lassen.

Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste bei Kaffee, Tee und Snacks die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild vom neu entstandenen Gebäude in der Sigmaringer Straße 64 sowie vom Angebot des Schulungszentrums zu machen.