Aufführung des Stückes "Wunschpunsch" auf der Kleinkunstbühne K3 überzeugt durch Schauspielkunst und eine zauberhafte Kulisse

Von Beatrix Müller

Winterlingen. Fabelhaft-junge Schauspielkunst trifft auf zauberhafte Kulisse: Die Premiere des "satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" auf der Kleinkunstbühne K3 hatte es in sich. Bei dem mitreißenden Stück von Michael Ende wird mit Effekten jongliert, die es krachen und knallen lassen.

Die jungen Schauspieltalente Hanna Klein alias Mona, die dicke Katze, und Paul Briese alias Jakob Krake, der alte Rabe, entführen in eine bessere, eine gute Welt. Die elfjährige Hanna aus Geislingen und der neunjährige Paul aus Bitz faszinieren nach der fünf-monatigen Probezeit bei Regisseurin Evelin Nolle-Rieder mit ihren langen Textpassagen und verblüffender Schauspielkunst. Es ist ein Stück, das Jung und Alt fesselt und für viele Lacher sorgt, aufgeführt vor einer kunstvoll-märchenhaften Kulisse.

Das Bühnenbild der Schreinerei Koch ermöglichte es der Hexe Thyrannia sogar, aus dem Kamin zu schlüpfen: Lutz Muchow und Chris Hailfinger haben eine ansprechende und farbenfrohe Wohnzimmer- und Labor-Atmosphäre kreiert mit kleinen, liebevollen Details.

Durch das Drehen des Bühnenbildes werden die Szenen im Wald und vor dem Kirchengemäuer untermalt.

Der Laborzauberer Beelzebub Irrwitzer (Markus Klein) bekommt Besuch von Maledicta Made, der Botin der Unterwelt (Evelin Nolle-Rieder), und erfährt, dass er sein Soll an schlechten, widerwärtigen und menschenfeindlichen Taten nicht erfüllt hat. Es sind nicht genügend Bäume gestorben, Flüsse verseucht und Menschen unglücklich. Kurzum: Made stellt Irrwitzer ein Ultimatum, bis Mitternacht doch noch seinen Pflichten gerecht zu werden.

Während Irrwitzer verzweifelt versucht, eine Lösung zu finden, flattert der etwas zerrupfte und pessimistische Rabe Jakob in Piloten-Aufmachung herein, der seines Zeichens das Haustier der hyperaktiven Tante Tyrannja (Gunda Bodmer), der Geldhexe, ist. Der schlaue Rabe fragt die Katze: "Warum haben die Bösen immer so viel Macht und die Guten haben nichts?" Als die Hexe durch den Kamin hereinschneit, will sie mit ihrem Neffen Irrwitzer über den zweiten Teil des Rezepts des "satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsches" sprechen. Die beiden Tiere, die sich angefreundet und gegen das Böse verbündet haben, lauschen aus der Mülltonne den Gesprächen.

Nicht nur Irrwitzer hat seine Pflichten nicht erfüllt – auch Tyrannja hat Besuch aus der Unterwelt bekommen. Mit dem Wunschpunsch, der Wünsche erfüllt, wollen sie sich doch noch vor den unangenehmen Konsequenzen bewahren. Der heilige Silvester (Jannik Schulz/Joef Lorenz) lässt sich von den beiden Tieren dazu überreden, die Glocke zu läuten, um die Wirkung des Wunschpunsches ins Positive zu drehen, so dass "kein böses Wort mehr über deren Lippen kommt".

Mitgewirkt haben außerdem Susanne Hildebrand als Souffleuse, Anna Nolle in der Maske und Gerdrud Hagg für die Kostüme. Die Technik und Umbauarbeiten übernahmen Leo Schlagenhauf und Basil Schaudt, die Musik kommt von Chris Hailfinger.

Weitere Aufführungen sind am 5., 7., 12., 14., 20. und 27. Dezember.