Gunda Bodmer und Markus Klein amüsierten ihr Publikum beim Stück "Die besten Tage meines Lebens". Foto: Schwarzwälder-Bote

K3: Gunda Bodmer und Markus Klein begeistern die Zuschauer beim Stück "Die besten Tage meines Lebens"

Drum prüfe, wer sich ewig bindet: Können Männer und Frauen tatsächlich nur Freunde sein? Die Komödie von Frank Pinkus "Die besten Tage meines Lebens" geht der Sache auf den Grund – sehr zum Vergnügen der Zuschauer.

Winterlingen. Mehr als ein Jahr dauerten die Proben zu dem Zwei-Personen-Stück mit den Amateurschauspielern Gunda Bodmer (Anna) und Markus Klein (Klaus) unter der Regie von Evelin Nolle-Rieder. Jetzt war Premiere auf der Kleinkunstbühne K3.

Was passiert, wenn sich die Wege von zwei Menschen, die gegensätzlicher kaum sein können, immer wieder kreuzen? Beide sind seit Jahren verheiratet, allerdings nicht miteinander. Aber sie wurden zusammen gesehen und müssen jetzt ihren fiktiven Ehepartnern Rede und Antwort stehen. Diese finden das nämlich gar nicht witzig und vermuten eine Affäre. Zu Recht?

"Wir sind doch nur Freunde", beteuern Anna und Klaus ihren Ehepartnern und wollen die Verdächtigungen einer erotischen Beziehung aus dem Weg räumen.

Höchst amüsante Reise durch die Lebensphasen

Ihre Erklärungen gestalten sich als eine höchst amüsante Reise durch verschiedene Lebensphasen. In einem Play-back erzählen sie wechselweise die Katastrophen ihrer immer wiederkehrenden zufälligen Begegnungen. Gemocht haben sie sich am Anfang gar nicht. Schon bei der Einschulung prallen zwei Welten aufeinander: die freche Anna und der unsichere Klaus, der vor Angst in die Hose pinkelt.

Und so ist der Geschlechterkrieg eröffnet: Klaus darf zwar die Klasse wechseln, aber trotzdem treffen sie sich in ihrer kleinen Stadt immer wieder. In der Tanzstunde stellt sich Klaus mit unbeholfenen Schritten und Schwitzhänden so ungeschickt an, dass beide unsanft auf der Tanzfläche landen. Sie haben sich gequält und gehasst.

In Annas linker Antiregierungsphase ist sie bei einem Überfall auf eine Bundeswehrkaserne beteiligt. Ausgerechnet Klaus hat gerade Wachdienst, wird von ihr gefesselt und soll nackt auf den Marktbrunnen gestellt werden. Sirenen retten ihn, und Anna löst schnell selbst die Fesseln. Auf das Abholen durch die Polizei wartet sie aber vergebens. Nachdenklich registriert sie, dass Klaus sie nicht verpfiffen hat.

Das turbulente Geschehen bedarf kaum der Requisiten, dafür sind die beiden Schauspieler viel gefordert – nicht nur textlich, sondern sie müssen sich auch laufend umziehen und in andere Rollen schlüpfen. Immer wieder versichern sie sich bei ihren zufälligen Begegnungen, sich hoffentlich nie mehr wiedersehen zu müssen.

Aber es kommt anders: Urkomisch ist Markus Klein als beschwipster Klaus am Abend vor seiner Hochzeit in einer Kneipe. Dass Anna dort als "entführte Braut" sitzt: Ist das immer noch Zufall oder doch mehr Schicksal? Beide ahnen es wohl schon – da ist viel mehr Nähe zwischen ihnen.

Mary Hopkins Song "Those were the Days my Friend" untermalt die Rückblicke liebevoll und melancholisch. Auch als Verheiratete treffen sie sich wieder, dann aber schon geplant, jede Woche auf dem Spielplatz, und Klaus steht sogar für Anna, die sich an einer Kunstausstellung beteiligen will, Aktmodell.

Immer noch versichern beide fast synchron ihren Ehepartnern, dass nichts geschehen sei. Doch Mimik und Gestik der beiden spiegeln längst das Erkennen der unvermuteten Gefühle wider. Der frühere Unmut weicht zärtlichen Blicken und Komplimenten. Beide erkennen, dass die Begegnungen mit dem anderen die "besten Tage ihres Lebens waren" – Happy-End: Klaus und Anna verlassen ihre Partner und wollen in Zukunft mehr als "nur Freunde" sein.

Die begeisterten Zuschauer, die immer wieder spontan die Slapstick-Szenen mit viel Applaus honorierten, plauderten nach der Aufführung bei der Premierenfeier mit den beiden Schauspielern.

Weitere Informationen: Weitere Aufführungen sind am 22. Oktober und 5. November, jeweils ab 20 Uhr auf der Kleinkunstbühne K3. Kartenreservierungen unter Telefon 07477/93 19 52.