Auch wenn es an der Einmündung der Oberjettinger Straße in die Forststraße immer wieder zu Ballungen kommt, rechtfertigt das Verkehrsaufkommen aus Sicht des Landratsamtes keine Fußgängerampel. Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Ortschaftsrat Sulz am Eck will Verkehrssicherheit an der Forststraße verbessern / Pfingsttag stellt Sachstand vor

Zu wenig Fußgänger, zu wenig Fahrzeuge – die Resultate einer Verkehrszählung im März rechtfertigen nach den Richtlinien der Verkehrsbehörde keine Fußgängerampel an der Sulzer Forststraße.

Wildberg-Sulz. Um an der Einmündung der Oberjettinger Straße in die Forststraße Fußgängern beim Queren der Fahrbahn mehr Sicherheit zu bieten, hätte der Sulzer Ortschaftsrat den bestehenden Fußgängerüberweg gerne zu einer Fußgängerampel aufgerüstet. Wie Jochen Pfingsttag, stellvertretender Hauptamtsleiter der Stadt Wildberg, dem Gremium in dessen jüngster Sitzung erläuterte, sind dafür die Voraussetzungen nicht gegeben.

Um die Notwendigkeit zu überprüfen, hat das Landratsamt Calw im Bereich der Forststraße/Oberjettinger Straße – auch als Landesstraße 358 und Kreisstraße 4355 bekannt – das Verkehrsaufkommen erhoben. Die größte Fußgängerzahl, die innerhalb einer Stunde registriert wurde, war 29. In der gleichen Stunde wurden 411 Fahrzeuge gezählt. Das höchste Fahrzeugaufkommen innerhalb einer Stunde lag bei 669, allerdings waren währenddessen nur zehn Fußgänger unterwegs. Aus Sicht des Landratsamts rechtfertigen diese Zahlen eigentlich nicht einmal einen Fußgängerüberweg – geschweige denn eine Lichtzeichenanlage.

Ortsvorsteher Rolf Dittus wollte das so nicht stehen lassen. Zum einen sei die Verkehrssituation in diesem Bereich aufgrund vor der Bäckerei parkender Autos recht unübersichtlich, zum anderen würden wegen des ortsansässigen Schotterwerks doch immer wieder schwer beladene Lastwagen auf den Fußgängerüberweg zurollen – "und ob die im Notfall schnell genug bremsen können, ist fraglich".

Auch Ratsmitglied Jürgen Niethammer wollte sich mit diesem Bescheid nicht zufrieden geben: "Das ist mir zu wenig, dass es jetzt einfach beim Fußgängerüberweg bleiben soll."

Pfingsttag erklärte, dass die unübersichtliche Parksituation mittels Markierungen geordnet werden soll. Auf die Vernunft der motorisierten Verkehrsteilnehmer zu bauen, sei vergebliche Liebesmüh, fügte Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger hinzu – "letztlich schafft auch ein Fußgängerüberweg keine Sicherheit, sondern nur Rechtssicherheit". Gleichwohl müsse man verstehen, dass die Verkehrsbehörde ihre Richtlinien habe und diese auch anwende – "die brauchen ja auch Grundlagen für ihre Entscheidungen". Überhaupt: "Wir sollten nicht bedauern, dass wir zu wenig Verkehr haben – das Problem ist: "Wir haben zu wenig Fußgänger."

Das Fazit des Schultes: "Wir werden jetzt versuchen, den Ausnahmefall zu begründen – sonst kommen wir heute nicht weiter." Der Ortschaftsrat signalisierte dazu Einverständnis.