So sehen Sieger aus: Die Züchter Arthur Hellstern, Joachim Kern und Miguel Alverado (von links) erhielten Auszeichnungen für ihre Kaninchen der Rasse "Thüringer". Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Wildberger Kleintierzüchter vergeben bei Ausstellung in vereinseigener Halle Preise für Tiere der Rasse "Thüringer"

Von Dorothee Trommer

Wildberg. Einst entstanden als zufälliges Ergebnis eines Versuchs, werden die Tiere der Kaninchenrasse "Thüringer" heute sogar bei Wettbewerben präsentiert und prämiert. So auch bei einer Ausstellung in Wildberg.

Die Züchter der Kaninchenrasse "Thüringer" trafen sich dabei in der Halle des Kleintierzüchtervereins Wildberg. Dabei wurden deren Tiere ausgiebig begutachtet und Preise vergeben. Mehr als 100 Kaninchen waren dort zu sehen, an denen sich sowohl Züchter als auch Besucher – die zum Teil sogar aus dem Badischen angereist waren – sehr interessiert zeigten.

Der Kleintierzuchtverein Wildberg und Umgebung wurde im Jahr 1900 gegründet und gehört zum Landesverband Württemberg-Hohenzollern im Kreisverband Calw. Die Gruppe verfolgt das Ziel, gemeinsam an der Erhaltung und Verbesserung der Arten- und Rassenvielfalt mitzuwirken. Tierschutz wird hier als sinnvolle und naturverbundene Freizeitgestaltung ernst genommen.

Bereits seit mehr als 30 Jahren veranstaltet der Verein in der Halle auf der Schönbronner Höhe die Austellungen. Dort bietet sich auf mehr als 700 Quadratmetern Platz für rund 800 Ausstellungstiere.

Das Thüringerkaninchen entstand bei Versuchen des Lehrers David Gärtner aus Waltershausen in Thüringen, der das Ziel verfolgte, durch Kreuzung von Russenkaninchen, Silberkaninchen und Belgischen Riesen ein vergrößertes Russen- und Schwarzsilberkaninchen zu züchten. Er stellte diese Tiere auch auf Schauen vor, stieß aber auf Ablehnung der entsprechenden Clubs. Zufällig war bei diesen Versuchen ein Tier von der heutigen Farbe der Thüringer entstanden. Durch Rückpaarung an das Muttertier erhielt er weitere Tiere dieser Farbe. Auf Grund ihrer an Gämsen erinnernden Farbe nannte er sie Chamois, nach der französischen Bezeichnung der Gämse.

Die Auszeichnungen verlieh der Vereinsvorsitzende Joachim Kern. Den ersten Preis erhielt Joachim Kern, den zweiten Arthur Hellstern und den dritten Miguel Alverado. Dieser bekam auch den Fritz-Borst-Gedächtnispokal überreicht. Organisiert sind die Züchter dieser Rasse im Thüringerclub Wildberg, den Vereinigten Spezialclubs von Württemberg und dem Landesverband der Rassekaninchenzüchter Württemberg und Hohenzollern.