Artenschutz: Erhalt von Nistplätzen verschiedener Vögel steht Sanierung "Im Kloster" in Sulz am Eck im Weg

Fledermäuse, Sperlinge und Schwalben – sie verlieren ihren Nistplatz, wenn die Gebäude im Sanierungsgebiet "Im Kloster" in Sulz am Eck abgerissen werden. Die Suche nach Ersatz läuft gut. Dennoch werden immer noch weitere Möglichkeiten gesucht.

Wildberg-Sulz. Die Ortskernsanierung des Wildberger Stadtteils ist schon seit einer ganzen Zeit in Planung. Doch was dem erwünschten Abbruch verschiedener Gebäude, die nicht mehr unterhalten oder bewohnt werden können und wollen, bisher noch im Weg steht, ist der Artenschutz. Denn durch offene Dächer haben sich über die Jahre Stare, Sperlinge, Fledermäuse und Mehlschwalben eingenistet.

Bis zum 28. Februar muss Ersatz gefunden werden

Insgesamt sind sechs bis acht alte Gebäude betroffen. Sie alle sollen abgerissen werden. "Wenn es nur ein Haus wäre, dann wäre es kein großes Problem. Bei einer größeren Anzahl an Gebäuden muss man sich allerdings darum kümmern, dass die verschiedenen Vögel Ersatzmöglichkeiten zum Nisten bekommen", erklärt Stadtkämmerer Eberhard Fiedler.

Das Artenschutzrecht sieht vor, dass bis zum 28. Februar neue Nistplätze vorhanden sein müssen, erst dann dürfen die Gebäude abgerissen werden. Denn bis zu diesem Termin ziehen die Tiere zurück in ihre angestammten Aufzuchtquartiere. "Sollten wir bis dahin nicht genügend Ersatzmöglichkeiten gefunden haben, müssen wir bis November warten", so Fiedler. Denn nur zwischen dem 1. November und dem 28. Februar dürfen Nistplätze entfernt werden. Außerhalb dieses Zeitraums darf daran nichts verändert werden, da die Stellen dann bewohnt sind.

Sechs Starenhöhlen, fünf Sperlingskoloniehäuser, zehn Fledermausquartiere, drei Doppelmehrschwalbennester und 18 Fassadenkästen für Hausrotschwänze sollen als Ersatznistplätze zum Einsatz kommen. Elf Hauseigentümer haben sich auch bereits gemeldet – dennoch fehlen noch weitere Bürger, die sich dazu bereit erklären, einen oder mehrere Nisthilfen an ihrem Haus oder im Garten anzubringen. "Ich bin allerdings guter Dinge, dass sich noch Leute melden und wir die Ersatzmöglichkeiten zusammenbringen", sagt Fiedler.

Die Nistkästen werden von der Stadt gekauft und, nach einer Besichtigung der Örtlichkeiten, vom Bauhof angebracht. "Es ist ja eine Sanierung der Stadt, deshalb sollen die Hauseigentümer, die sich dazu bereit erklären, keine Kosten tragen müssen oder auf der Anbringung sitzen bleiben", versichert Fiedler.