Karl und Frida Weber sind seit 60 Jahren verheiratet. Heut feiern sie diamantene Hochzeit. Foto: Rennig Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehejubiläum: Frida und Karl Weber feiern heute Diamantene Hochzeit / Am Arbeitsplatz hat es gefunkt

Von Barbara Rennig

Wildberg. Vor wenigen Tagen erst beging Karl Weber seinen 90. Geburtstag, und heute darf er mit Frau Frida im Familienkreis die diamantene Hochzeit feiern – nach 60 Jahren gemeinsamen Weges lachen die beiden immer noch gerne miteinander.

Der 1926 in Holzbronn gebürtige Jubilar, Ältester von drei Brüdern, hatte einen recht beschwerlichen Lebensweg: Er verlor früh seinen Vater und konnte deshalb keine Berufsausbildung planen, denn es ging damals darum, dass nach seinem Schulabschluss Geld ins Haus kam. Zuerst arbeitete Karl Weber in der Papiermühle zwischen Wildberg und Gültlingen, dann wurde der junge Mann eingezogen und verlor später im Russlandfeldzug mit erst 19 Jahren sein linkes Bein. In der Metallwarenfabrik Wöhrle fand er nach dem Krieg nicht nur eine Anstellung, sondern auch sein großes Glück. Denn dort arbeitete auch seine spätere Frau Frida Köhler. Die Landwirtstochter aus Sulz am Eck war – wie damals üblich – in Stellung gewesen, ehe sie in der Verpackungsabteilung der Firma angestellt war.

1956 läuteten in Sulz am Eck die Hochzeitsglocken – Frida Köhlers Vater war dort auch Mesner – und die beiden begannen ihren gemeinsamen Weg, der gleich nach der Hochzeit wieder den Arbeitsalltag ansagte – bei extrem kaltem Wetter, erinnert sich Frida Weber, die damals mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr.

1957 wurde der Sohn geboren, 1970 noch eine Tochter. Inzwischen hatten sich die Webers eine Eigentumswohnung in Wildberg erwirtschaften können.

Während sich Karl Weber als Jugendlicher gerne auf dem Segelflugplatz auf dem Wächtersberg aufgehalten hatte, spielte er nach dem Krieg Schlagzeug in der Stadtkapelle und gründete dann mit Freunden eine eigene Gruppe, die in Lokalen der Region zum Tanz aufspielte. Gerne ist das Jubelpaar mit den Kindern immer wieder auf einem Ferienhof in Bayern gewesen, später dann auch ab und zu in Spanien, weil die Meerluft besonders der Tochter guttat.

Die Invalidität und ihre Spätfolgen zwangen Karl Weber schon mit 50 Jahren in den frühen Ruhestand, und während er den Haushalt versorgte – "und prima!", wie die Jubelbraut bestätigt –, arbeitete sie bis zu ihrem eigenen Ruhestand weiter.

Ein Unfall Frida Webers vor etwa zwei Jahren brachte es mit sich, einen Pflegeplatz zu suchen, da sich ihr Mann inzwischen schwer noch selbst versorgen konnte, und nach einer Zwischenstation in Gechingen haben nun beide seit August 2015 im Alten- und Pflegeheim am Spießtor eine gemeinsame, schöne neue Heimat gefunden: Sie teilen sich ein großes, helles Zimmer und nehmen gerne an den Angeboten im Haus teil.

Frida Weber genießt es, viel zu lesen, am liebsten Krimis oder historische Romane, und auch mit seinen drei Enkeln, die in der Nähe wohnen, ist das Jubelpaar gerne zusammen. "Noch eine Weile gesund beieinander bleiben können", ist der Wunsch des Paares, das auf 60 gemeinsame Jahre durch Dick und Dünn zurück blicken kann.