Leiterin Ursula Schlager (links) mit dem Team der Hospizgruppe Wildberg Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Hospizgruppe: Rückblick auf 10 Jahre ambulante Sterbebegleitung

Wildberg. Eine würdevolle, dem Thema "Sterbebegleitung" entsprechende, Feierstunde ließ die ambulante Hospizgruppe Wildberg auf die vergangenen zehn Jahre ihrer Arbeit zurückblicken.

Die aus ursprünglich vier Personen entstandene ambulante Hospizgruppe, die heute auf 18 aktive, gut ausgebildete Sterbebegleiterinnen blicken darf, begleitet seit zehn Jahren Menschen auf der letzten Etappe ihres Lebens. Für dieses Jahrzehnt nannte die Leiterin und Vorsitzende der 2012 als Verein eingetragenen Hospizgruppe in ihrer Begrüßung 83 begleitete Menschen und mehr als 2175 Stunden Einsatz.

Die Hospizgruppe sieht sich aus der Sicht von Festakt-Moderatorin Karin Hummel, die den stellvertretenden Vorsitz im Verein innehat, quasi als Feuerwehr, die Hilfe leistet, wo’s brennt.

Zunächst traten die Aktiven, der mit einer hundertprozentigen Frauenquote besetzten Hospizgruppe Wildberg vor das Publikum und nahmen den Dank und Applaus für ihr Wirken und die Wichtigkeit ihrer Arbeit entgegen.

Gerhard Ostertag bedankte sich stellvertretend für Bürgermeister Ulrich Bünger und die Gemeinde Wildberg für zehn Jahre Mitmenschlichkeit und Zuwendung bei den ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen, die Menschen in der letzten Lebensphase nicht alleine lassen und mit Nähe, Reden und Schweigen Beistand leisten für eine würdige Verabschiedung aus dem irdischen Leben. Aus seiner Sicht ist dieser humanitäre Dienst die schwerste Aufgabe im Ehrenamt, für die er den gut ausgebildeten ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen auch weiterhin viel Kraft wünschte.

Die Palliativ-Care-Fachkraft Susanne Lemke blickte mit ruhigen, rührenden Worten auf die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen und lobte das Hospizteam, allen voran die mit ihr befreundete Leiterin Ursula Schlager, für ihre professionelle und ehrenamtliche Tätigkeit im Palliativ-Bereich und in der Sterbebegleitung.

Susan Faust, Master Palliative Care und Organisationsethik aus Heidelberg, sollte zum Thema "Nichts ist unmöglich, wenn man den Mut hat, etwas zu wagen" referieren. Im Anschluss wollte die aus Bitterfeld angereiste Krankenschwester und Akademische Palliativexpertin Elisabeth Krause-Scholz in einem Vortrag die Frage stellen "Was kommt beim Gehen?"

Aufgrund nicht näher bezeichneter technischer Hindernisse, hatten sich die beiden Damen zusammengeschlossen und in einem Dialog die "unerträgliche Situation einer sterbenden Schwester" beleuchtet. Sie erklärten dabei die Palliativ-Pflege als eine Unterstützung, die wie ein umhüllender Mantel funktioniert und beschrieben die Ausbildung zur Sterbebegleitung als sogenannten "Letzte-Hilfe-Kurs".