Produktions-Geschäftsführer Rainer Stahl und Werkleiter Wolfhart Friedemann inspizieren die neue Produktionshalle. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Standortsicherung: Maschinenbauunternehmen RAS erstellt 3000 Quadratmeter große Produktionshalle / Vorstellung am 20. Juni

Die Firma RAS hat die Produktionsfläche ihres Werks in Effringen um eine 3000 Quadratmeter große Halle erweitert. Außerdem ist das Unternehmen auf der Suche nach Facharbeitern in den Bereichen Schweißen, Fräsen und Qualitätssicherung.

Wildberg-Effringen. Ein undichtes Dach und ein kaputter Boden in der alten Produktionshalle der Firma RAS in Effringen veranlassten das Unternehmen, sich zwischen einer Sanierung für eine Million Euro oder einem Neubau für die dreifache Summe zu entscheiden. Aus energetischen Gründen und aufgrund von Auflagen, die die Statik betrafen, entschied sich die Geschäftsführung für eine Überbauung des alten Shed-Dachs und – nach deren Fertigstellung – den Abriss der darunter liegenden alten Bausubstanz mit den aneinander gereihten Pultdächer. Das alles geschah bei laufendem Betrieb. Das Unternehmen produziert jetzt auf etwa einem Drittel mehr nutzbarer Fläche, mit den bereits bestehenden Hallen aus den Jahren 1994 und 2010 wird auf 13 500 Quadratmetern geschweißt, geschliffen, pulverbeschichtet und Qualitätssicherung betrieben. Die Fläche entspricht etwa dreieinhalb Fußballfeldern oder aber 70 Tennisplätzen.

Die Anfänge des mittelständischen Maschinenbau-Unternehmens im Familienbetrieb im Wildberger Stadtteil Effringen liegen in den 1960er-Jahren, als der Großvater der heutigen Geschäftsführer Rainer und Willy Stahl, Firmengründer Wilhelm Reinhardt aus Sindelfingen, nach Wildberg kam. Sein Unternehmen hatte er bereits im Jahr 1939 in Sindelfingen gegründet und ihm den Namen RAS gegeben. 1966 wurde eine erste Halle in Effringen erstellt, in der gebrauchte Maschinen zurückgenommen wurden, um sie aufzuarbeiten und anschließend als Second-Hand-Maschinen wieder zu verkaufen. Mit einer Brennschneideanlage, einem Schweißroboter, Verschleifkabinen und Schweißarbeitsplätzen startete der Maschinenbaubetrieb sein Unternehmen in Effringen.

Das Unternehmen produziert ausschließlich in Baden-Württemberg

Der für die Produktion zuständige Geschäftsführer Rainer Stahl stellte gemeinsam mit Werkleiter Wolfhart Friedemann den derzeitigen Betrieb nach zweimaliger Vergrößerung mit neuen Hallen vor, in dem momentan 70 Personen arbeiten – fünf weitere werden gesucht. Zusätzlich zu den Facharbeitern bildet das Unternehmen jährlich sechs junge Leute innerhalb von dreieinhalb Jahren zu Industriemechanikern aus und hält für Abiturienten BA-Studiengänge in Maschinenbau und Informatik bereit.

Insgesamt hat RAS am Hauptsitz Sindelfingen und in Effringen 250 Mitarbeiter, macht 40 Millionen Umsatz pro Jahr und hat einen weltweiten Vertrieb für seine auf dem ganzen Globus verteilten Kunden.

Alles, was RAS produziert, ist "Made in Germany", Geschäftsführer Stahl geht sogar noch weiter, es wird ausschließlich in Baden-Württemberg, in den Landkreisen Calw und Böblingen mit einer hohen Fertigungstiefe produziert. Die wenigen Zulieferer für Spezialteile sind alle in der Region beheimatet. Das Werk in Effringen wurde durch die Vergrößerung und den Neubau der energetischen Produktionshalle mit Fotovoltaik-Dach innerhalb eines knappen Jahres zusätzlich zur bisherigen Fertigung auch Montagewerk, bis hin zur Endmontage. Lange Transportwege und der Pendelverkehr zwischen Sindelfingen und Effringen konnten dadurch reduziert und die Liefertermine verkürzt werden.

Eine weitere Vergrößerung ist nicht ausgeschlossen

Am Dienstag, 20. Juni, präsentiert sich RAS unter dem Stichwort "Der RAS (Ein)Blick – Produktion heute" in einem Afterwork-Open-House der Öffentlichkeit und lädt ein zu Maschinenvorführungen. Die Bevölkerung kann unter anderem den Fräsmaschinen bei der Arbeit zusehen. Im Werk entstehen mit den Maschinen von RAS Teile für andere, so genannte "Tochter-Maschinen" zur Blechbearbeitung, und es werden nach wie vor gebrauchte Maschinen für den Wiederverkauf aufgearbeitet.

Im Garten vor der betriebseigenen Kantine präsentiert sich eine Skulptur des Sindelfinger Bildhauers Lutz Ackermann, der eine ehemalige Hobelmaschine von RAS auf den Kopf gestellt und daraus ein Kunstwerk für den Außenbereich von RAS Effringen geschaffen hat. Auf der gegenüberliegenden Seite der riesigen, dreiteiligen Produktionshalle ist ein Lastwagen-Wendeplatz entstanden. Bebaubare Flächen sind noch vorrätig, eine weitere Vergrößerung in der Zukunft hält Geschäftsführer Stahl für nicht ausgeschlossen.