Musikschulleiterin Petra Roderburg-Eimann (von rechts), Pflegedienstleiterin Ursula Beetz und deren Stellvertreterin Julia Rubera planen "Mobile Wunschkonzerte". Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Musikschule und Diakoniestation Wildberg heben "Mobiles Wunschkonzert" aus der Taufe

Mit Musik Freude zu bereiten ist das Ziel eines neuen Projekts, das Petra Roderburg-Eimann gemeinsam mit der Diakoniestation Wildberg realisiert. Menschen, die keine Konzerte besuchen können, dürfen sich auf das "Mobile Wunschkonzert" freuen.

Wildberg. Hinter der Idee von Musikschulleiterin Petra Roderburg-Eimann, das sie gemeinsam mit der Pflegedienstleiterin Ursula Beetz und deren Stellvertreterin Julia Rubera vorstellte, verbirgt sich der Besuch bei Senioren, Pflegebedürftigen und Demenzkranken, um mit ihnen gemeinsam im heimischen Umfeld zu musizieren.

Das fünfköpfige Blockflötenensemble der Volkshochschule mit Margarete Walter, Simone Massner, Eva Mönch, Erika Röhm und Jürgen Gaul übernimmt dabei den musikalischen Part auf den unterschiedlichen Flöten, begleitet von Petra Roderburg-Eimann.

Sie besucht seit einiger Zeit an der Fachhochschule Münster eine Fortbildung zur Musikgeragogin, bei der die musikalische Weiterbildung im Gegensatz zu den Pädagogen nicht für junge, sondern für ältere Menschen im Fokus steht und behutsam zur Musik hinführen soll. Im Rahmen ihres abschließenden Praktikums hat sie gemeinsam mit den Flötisten ein Repertoire von rund 25 Musikstücken aus den Bereichen Schlager, Volkslieder, Kirchenlieder und klassische Werke zusammengestellt. Aus dieser Wunschliste können Stücke wie "Tulpen aus Amsterdam", "Der Mond ist aufgegangen", "Triumphmarsch" oder "Kaiserwalzer" ausgewählt werden, die zur Person passen, ihr gefallen oder Erinnerungen wecken.

"Wer es selbst schafft, sucht sich die Stücke persönlich aus", erklärt Roderburg-Eimann die Vorgehensweise. Die Diakoniestation begleitet das Projekt und stellt den Kontakt zu den Personen her. "Wir kommen dann in familiärem Rahmen bis ins heimische Wohnzimmer, um gemeinsam zu musizieren", fährt sie fort.

Seit Anfang Januar läuft das Vorhaben bereits und fand schon mehrfach mit großem Erfolg statt. "Die zur Person passende Musik trägt zum Wohlfühlen bei und wirkt beruhigend, die Menschen entspannen sich, bewegen sich und singen auch mit", sind sich alle Beteiligten einig. Ein möglicher therapeutischer Ansatz könnte auch die langfristige Einsparung von Medikamenten sein.

Rund eine Stunde planen die Organisatoren für den Hausbesuch ein, mit dem sie die meist kranken Menschen gut auf etwa 20 bis 30 Minuten Musik und mehr, vielleicht auch auf das Mitmachen mit Rhythmusinstrumenten vorbereiten.

Roderburg-Eimann hat nach erfolgtem Abschluss ihrer Weiterbildung geplant, das Projekt weiterzuführen. Musikschullehrerin Kaoru Minamiguchi bereitet sich ebenfalls auf die musikpädagogische Weiterbildung vor. Während der Praktikumsphase sind die angehenden Geragoginnen ehrenamtlich tätig. Später könnte die Arbeit in die Musikschultätigkeit integriert werden. Dazu müsste jedoch die Finanzierung des Projektes gesichert sein.