Künstlerin Annette Bierbaum mit ihren Arbeiten aus dem Jahr 2014 Fotos: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Annette Birnbaum zeigt im Fruchtkasten in Wildberg ihre ungewöhnlichen Arbeiten

Von Jacqueline Geisel

Wildberg. "En-Kart" bietet einen Einblick in die bunte Welt von Kartografie und Enkaustik. Annette Birnbaum eröffnete ihre Ausstellung mit diesem Motto letzten Sonntag im Fruchtkasten.

Seit 2012 studiert Annette Birnbaum an der Akademie für bildende Kunst in Lahr. Dort will die 49-Jährige die verschiedenen Kunsttechniken kennen lernen und sich stetig weiterentwickeln. Ihre bevorzugte Technik hat die gebürtige Wildbergerin allerdings schon 2007 gefunden: Enkaustik. Mit dieser will sie auch nach ihrem Studium weiterarbeiten. "Ich bin davon einfach total fasziniert", erklärt Birnbaum voller Begeisterung. "Nur das möchte ich machen." Im Fruchtkasten präsentiert sie derzeit eine Auswahl ihrer Enkaustik-Wachsarbeiten auf Glas sowie auf verrostetem Stahlblech aus dem Jahr 2012.

Der zweite Themeneinfluss von Birnbaums Kunstwerken stammt aus ihrer Arbeitswelt. Die gelernte Vermessungstechnikern hegt eine Leidenschaft für handgezeichnete Flurkarten, wie sie auch in ihren Werken zu finden sind. Die Gestaltung per Hand gehe durch die moderne Computertechnik verloren, weswegen Birnbaum wohl so viel Wert darauf legt, sie in ihren Arbeiten zu erhalten und in den Vordergrund zu stellen.

Ausgestellt sind im Wildberger Fruchtkasten derzeit drei verschiedene Bilderserien aus drei unterschiedlichen Entstehungsjahren. Bei den Arbeiten aus dem Jahr 2013 handelt es sich um alte Flurkarten aus den 1950er und 1960er Jahren, welche Birnbaum mit Wachs und Farbe bearbeitet und ihnen damit neuen Charme verliehen hat. Ihre Werke aus 2014 sind handgezeichnete Flurkarten, auf welche mit Wachs, Farbe und Gewebe das kreisförmige Grenzpunktsymbol aus der Kartografie aufgetragen ist. Birnbaums Arbeiten aus diesem Jahr setzen sich aus einer Mischung beider Ansätze zusammen. Im oberen Teil der einzelnen Bilder ist ein kleinerer Ausschnitt einer handgezeichneten Flurkarte mit einem Ausschnitt des Kreissymbols zu sehen, der untere, abgesetzte Teil ist eine farblich bearbeitete, reale Flurkarte.

Die Vernissage fand am Sonntag im Fruchtkasten statt. Etwa 50 Besucher schlenderten fasziniert durch die Bilderreihen und stellten der Künstlerin Fragen über Fragen zu ihren Techniken sowie ihrer Inspiration. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Musikschulschüler Henry Bai und Julia Kübler (Gitarre) zusammen mit ihrem Lehrer Chaehong Lim. Die Ausstellung kann noch bis zum 31. Mai besichtigt werden.