Jochen Seibold vom Wildberger Bauamt (von links) und die Jagdpächter Fritz August Weik sowie Rolf Dittus brachten am Straßenrand Wildwarnreflektoren an. Foto: Dittus Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehrssicherheit: Stadt Wildberg macht Unfallschwerpunkt ausfindig und bringt Wildwarnreflektoren an

Jährlich passieren zahlreiche Wildunfälle auf den Straßen Baden-Württembergs. Um diesen an speziellen Schwerpunkten entgegen zu wirken, hat die Stadt Wildberg weitere 50 Wildwarnreflektoren angebracht.

Wildberg. Bereits im Jahr 2012 haben die Wildberger Jagdpächter in Kooperation mit der Stadtverwaltung Wildberg 280 Wildwarnreflektoren installiert. Die betroffenen Straßenabschnitte waren unter anderem die Bundesstraße 436 von Wildberg Richtung Nagold und Richtung Seitzental, die Landesstraßen 358 Richtung Sulz und 357 Richtung Gültlingen. Die Kosten beliefen sich auf 1400 Euro.

Grund für die Maßnahme waren 30 Wildunfälle in Wildberg und die Initiative "Blauer Lichtzaun" des Landesjagdverbands. "Durch die Reflektoren konnte ein Rückgang der Wildunfälle zwischen 70 und 80 Prozent erreicht werden", erklärt Hegeringleiter Rolf Dittus aus Sulz am Eck.

In dieser Zeit wurde jedoch ein weiterer Unfallschwerpunkt im Bereich der Gemeindestraße von der Siedlung Wächtersberg zur Landesstraße 357 (Abzweigung Sulz am Eck) hin festgestellt.

Nach einer Absprache mit Eberhard Fiedler, der bei der Stadt Wildberg für Fragen der Jagd zuständig ist, wurden von Mitarbeitern des Städtischen Baubetriebshofs in diesem Bereich weitere 50 Wildwarnreflektoren angebracht. Die Örtlichkeit und die Abstände zwischen den Pfosten waren zuvor vom Hegeringleiter mit Jochen Seibold, dem zuständigen Techniker im Bauamt, abgesprochen worden.

Auch die steile Hanglage, die an diesem Unfallschwerpunkt vorherrscht, ist dank der 360-Grad-Reflektion der speziellen Reflektoren kein Problem. "Seit sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die maßgeblichen Schalenwildarten wie Rehwild, Schwarzwild, Rotwild, Damwild keinen Rezeptor für rotes Licht im Auge haben, werden Prismen- und Folienreflektoren überwiegend in blauer Farbe angeboten", gab der Landesjagdverband bei der Ausschreibung der Initiative "Blauer Lichtzaun" an.

Durch die Reflektoren werde ein sich scheinbar bewegendes Lichtband ähnlich einer Lichtreklame erzeugt, also ein "Lichtzaun". Dieser soll das Wild zum Innehalten oder Umkehren veranlassen.

Gelinge es, das Wild nur drei Sekunden lang zum Stehen bleiben zu bewegen, dann könne ein sich näherndes Fahrzeug in dieser Zeitspanne die potenzielle Unfallstelle möglicherweise passieren, bevor sich das Wild wieder in Bewegung setzt, schlussfolgert der Landesjagdverband. "Das ist Schutz für Mensch und Tier", ist sich Rolf Dittus sicher.