Die Menschenrettung gestaltete sich in der verrauchten Schreinerei nicht einfach für die Feuerwehr. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Die drei Wildberger Abteilungen proben mit 70 Einsatzkräften an der Schreinerei Einsiedler in Effringen den Ernstfall

Von Uwe Priestersbach

Wildberg. Gerade mal zwei Wochen nach der Einweihung des Wildberger Feuerwehrhauses absolvierte die Feuerwehr der Schäferlaufstadt den nächsten Großeinsatz: Bei der Hauptübung in Effringen waren alle drei Abteilungen mit zehn Fahrzeugen und rund 70 Einsatzkräften beteiligt.

Der Übungsannahme zufolge hatte es im Lackbereich der Schreinerei Einsiedler eine Verpuffung gegeben, die sich rasch zu einem stattlichen Brand ausdehnte. Drei Mitarbeiter der Schreinerei wurden zudem vermisst. "Sie werden unsere gesamte Kampfkraft sehen", erklärte Gesamtwehr-Kommandant Eberhard Fiedler den zahlreichen Zuschauer mit Blick auf das große Aufgebot der Feuerwehr.

Neben der Suche nach den verletzten Mitarbeitern und der Menschenrettung stand bei der Hauptübung vor allem eine ausreichende Löschwasserversorgung im Mittelpunkt. Und so erklärte Eberhard Fiedler, dass die Effringer Schreinerei mit ihrer hohen Brandlast "feuerwehrtechnisch nicht ganz unproblematisch ist". Weil die Hydranten in der Umgebung der Schreinerei für einen Brandeinsatz der angenommenen Größe nicht ausreichten, wurde zudem noch eine rund 1100 Meter lange Förderstrecke zu den beiden Löschwasserbehältern der Firma RAS aufgebaut, die zusammen 200 Kubikmeter Wasser bevorraten. Denn als die Schreinerei laut Szenario im Vollbrand stand, mussten vor allem die benachbarten Gebäude abgeschirmt werden.

Ebenfalls nicht ganz einfach gestaltete sich zudem die Suche nach den verletzten Personen, die gut versteckt waren, und als zusätzliches Schmankerl hatte die Einsatzleitung noch den Notruf eine Atemschutzgeräteträgers eingebaut, der von einem Rettungstrupp der Feuerwehr geborgen werden musste. Im Einsatz war auch eine Führungsgruppe der Feuerwehr, von der die Einsatzleitung unterstützt wurde.

Nach der Übung zeigte sich Eberhard Fiedler zufrieden mit dem Ablauf. "Das hat funktioniert", meinte der Gesamtwehrkommandant in Hinsicht auf die gesteckten Ziele. So stand die 1100 Meter lange Förderstrecke zu den Löschwasserbehältern 30 Minuten nach der Alarmierung, doch auch an der Menschenrettung hatte Fiedler nichts zu beanstanden. "Wir brauchen die Erkenntnisse aus solchen Übungen für den Ernstfall", machte der Gesamtwehrkommandant deutlich, dass die Hauptübung auch dazu diente, "die Abläufe zu trainieren".