Wolfgang Maier, Schriftführer bei den Fischern (links) und Jürgen Gaul zeigten den Kindern, welche Tiere in der Nagold zu finden sind. Foto: Faust Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommerferienprogramm nimmt Bewohner des Flusses und des Waldes unter die Lupe / Jäger und Fischer tun sich für die Natur zusammen

Von Daniel Faust

Wildberg. Bezirksfischer und Kreisjäger gestalteten gemeinsam einen Programmpunkt im Wildberger Sommerferienprogramm. 25 Kinder schlossen sich der "Entdeckungsreise im Wald und am Fluss" an.

"Wir wollen den Kindern die Natur, die Tiere im Wald und die Tiere in der Nagold nahe bringen", sagte Rolf Dittus, Leiter des Hegerings 6 in Wildberg bei den Kreisjägern über das Sommerferienprogramm, das er mit dem Bezirksfischerverein Nagoldtal veranstaltet hat. 25 Kinder aus Wildberg und Umgebung pirschten durch den Wald und fischten in der Nagold.

Die Natur nutzen und sie gleichzeitig schützen

Zum zweiten Mal nach 2014 arbeiteten die Bezirksfischer Nagoldtal und der Kreisjägerverband beim Sommerferienprogramm unter dem Motto "Auf Entdeckungsreise im Wald und am Fluss" zusammen, um den Kindern rund um das Gebiet Bettenberg die Tiere des Waldes und des Wasser zu zeigen. In drei Gruppen waren die Kinder aus Wildberg und den Stadtteilen im Alter von sechs bis zwölf Jahren an diesem Nachmittag entweder im Wald, in der Nagold oder auf den Wiesen unterwegs.

"Die Zusammenarbeit zwischen den Jägern und den Fischern bietet sich an. Beide lieben die Natur, beide sind Naturschützer und Naturnutzer. Wir haben schlichtweg die gleichen Interessen", sagt Rolf Dittus. Jürgen Gaul, Vorsitzender der Bezirksfischer Nagoldtal, bestätigt: "Wir wollen den Kindern zeigen, welche Tiere in der Natur vorkommen. Es gibt ja in den Flüssen nicht nur Fische, sondern auch Insekten und deren Larven."

Das wurde dann schnell klar, nachdem die Kinder ein wenig in der Nagold in Gummistiefeln und mit kleinen Netzen herumgewatet waren: Larven der Steinfliege, Köderfliege und Eintagsfliegen konnte man unter der Becherlupe entdecken. Natürlich landeten auch Kleinfische in den Netzen und hinterher in den Boxen und Becherlupen. "Diese Kleinfische sind ein Zeichen dafür, dass das Ökosystem in der Nagold in Ordnung ist", sagt Gaul und verweist auf den Kreislauf innerhalb des Flusses: "Die Larven sind die Nahrung der Kleinfische." Kleinfische wie die Elritze und die Mühlkoppe oder auch Groppe genannt schwimmen mit ihren zehn bis zwölf Zentimetern Länge durch die Nagold.

Vielen sagen Dachs und Iltis nichts mehr

Tiere ohne Flossen und Schuppen, aber mit vier Beinen und Fell erlebten die Kinder im Wald mit Rolf Dittus. Iltis, Waschbär, Fuchs, Dachs, Reh, Wildschweine, Marder und Eichhörnchen konnten die Kinder auf einer ein Kilometer langen Strecke entdecken.

Das einzige dieser Tiere, das lebendig war und sich nicht verscheuchen ließ, war allerdings der Jagdhund von Rolf Dittus. Die anderen Tiere, die die Kinder im Wald fanden, waren Präparate. "Viele Kinder kennen die meisten Tiere in ihrer Umgebung überhaupt nicht mehr", sagt Dittus. "Das wollen wir mit solchen Aktionen ändern", erklärt er. Während die zwei Gruppen am Fluss und im Wald waren, warfen die Kinder an der dritten Station Köder beim Zielfischen in einem Planschbecken aus.