Herbert Bantle vom Arbeitskreis Museum und Heimatgeschichte präsentiert die neue Ausstellung. Fotos: Rousek Foto: Schwarzwälder-Bote

Schau: Museum eröffnet mit dem Kunstkreis Gemeinschaftsausstellung "Alte Hüte, neue Kunst"

Hüte in allen erdenklichen Formen, Farben und Stilrichtungen sind ab Sonntag, 25. Juni, im Museum Wildberg zu sehen. Zusammen mit modernen Bildern des Kunstkreises Oberes Nagoldtal bilden sie die neue Ausstellung "Alte Hüte, neue Kunst".

Wildberg. Die Hüte hängen und liegen schon Tage vor der Vernissage im Wildberger Museum an Ort und Stelle. Dazwischen ist viel Platz für die Werke des Kunstkreises Oberes Nagoldtal: Moderne, zumeist abstrakte Bilder. Sie werden erst kurz vor der Vernissage der Gemeinschaftsausstelllung am Sonntag, 25. Juni, ins Museum gebracht.

"Das Thema Hüte hatten wir noch nie, meint Herbert Bantle vom Arbeitskreis "Museum und Heimatgeschichte". "Und zusammen gibt das ein gutes Erscheinungsbild." Zudem gibt es auch viel Interessantes über die Kopfbedeckungen zu berichten.

Im "vornehmen Kasten", wie Bantle die Vitrine mit den exzentrisch anmutenden Hüten lächelnd nennt, finden sich beispielsweise eher städtische Exemplare, erklärt er. "Normale Wildbergerinnen haben sowas sicherlich nicht getragen". Für sie seien eher die schlichten, kleineren Modelle auf der anderen Seite des Raumes etwas gewesen, meint Bantle. "Wir sind hier in einer Gegend, in der man wenig geschmückt war, im Pietismus."

Besonders liege dem Geschichtsexperten die Holzform einer Hutmacherin am Herzen. Stolz zeigt er die Konstruktion, um die herum Hüte gefilzt wurden. Bantle sei durch einen Zufall an das Stück gekommen, erzählt er. "Ich habe eine Hutmacherin gesucht, aber keine gefunden. Eine Bekannte hatte dann zufällig eine Form zu Hause."

In einer anderen Vitrine sind verschiedene Brauchtumshüte ausgestellt. Kopfbedeckungen seien früher bei Frauen nicht nur im Islam, sondern auch bei Juden und Christen üblich gewesen, weiß Bantle.

Die Bilder, die zwischen den Hüten verteilt sind, stammen von 16 Künstlerinnen des Kunstkreises Oberes Nagoldtal. Sie sind mit verschiedenen Techniken gefertigt, erklärt Rosemarie Grathwohl, Vorsitzende des Kunstkreises. Beispielsweise seien Malereien mit Acryl, Aquarell oder Öl auf verschiedenen Untergründen dabei, genauso wie Drucke und Monotypie. "Es geht nicht darum, dass auf den Bildern Hüte abgebildet sind oder sowas", meint Grathwohl. "Die moderne Kunst soll einen Gegensatz zu den Hüten darstellen." Das Spannende: Erst am Ende, wenige Tage vor Beginn der Ausstellung werden die Bilder der Künstlerinnen zusammengetragen und werden zum gemeinschaftlichen Werk.

Die Gemeinschaftsausstellung ist bis zum 5. Oktober zu sehen. Die Vernissage, die am selben Tag wie der Schäferaktionstag stattfindet, beginnt um 14 Uhr. Die Ausstellung ist wie das Museum an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet.