Bürgermeister Ulrich Bünger stellte sich den Fragen des närrischen Nachwuchses. Fotos: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Rathaussturm hat die Narrenzunft Wildberg leichtes Spiel 

Von Matthias Buchner

Wildberg. Einmal mehr ließ die Wildberger Rathausbesatzung jedwede Gegenwehr vermissen, als die örtliche Narrenzunft das Verwaltungsgebäude übernahm. Als Zunftmeister Sascha Stöcker den Bürgermeister aufforderte, den Rathausschlüssel herauszugeben, hatte sich den einer der jüngsten Narren längst um den Hals gehängt.

Mit der Machtübernahme in der Schäferlaufstadt begann gestern Vormittag für die Wildberger Narrenzunft der Endspurt einer kurzen Saison: Gerade einmal sechs Wochen liegen dieses Jahr zwischen dem Maskenabstauben am Dreikönigstag und dem Aschermittwoch. "Umso konzentrierter muss man zu Werke gehen", sagte gestern Grabenteufel Gero Trinks, Gründungsmitglied der Hästräger. Und richtete den Blick bereits aufs nächste Jahr: "Da ist Aschermittwoch bereits am 10. Februar."

Derweil scharte Zunftmeister Sascha Stöcker die Grabenteufel, Burghexen, Wildbis und Schafe um sich und führte sie gegen das Wildberger Rathaus. Begleitet von schneidiger Guggenmusik, gelangten die Angreifer ohne Probleme in den Sitzungssaal, wo sie von Bürgermeister Ulrich Bünger und seiner Mannschaft wohlwollend in Empfang genommen wurden.

Den leichten Sieg feierten die Hästräger mit Polonaisen und anderen Tänzen, in die sich die Rathausangestellten ohne viel Federlesens einreihten. Zunftmeister Stöcker erklärte in Reimform die Machtübernahme, und Bürgermeister Bünger pries – ebenfalls in Versen – die gesundheitsfördernde Wirkung der Fasnet. Nachdem die jüngsten Narren ein paar Fragen an das abgesetzte Stadtoberhaupt gerichtet hatten, wurden Häppchen – Fasnetsküchle, Butterbrezeln und dergleichen mehr – gereicht und weiter getanzt.

Praller Terminplanist abzuarbeiten

Allzulange hielten sich die Wildberger Narren allerdings nicht im Rathaus auf – schließlich haben sie bis Dienstag noch einen prallen Terminkalender abzuarbeiten.

Von Wildberg ging’s direkt nach Sommenhardt, wo die Hästräger aus der Schäferlaufstadt mit den Kindern der Haldenwang-Schule Fasnet feierten. Danach ging es zur Deckenpfronner Fasnet, und gestern zeigten sie sich bei der Remmingsheimer Fasnet präsent. Heute am Nachmittag marschieren die Wildberger beim Umzug der Narrenzunft Vollmaringen, mit. Am Abend sind sie dann bei der Häxefüür und tags darauf beim Umzug im schweizerischen Laufenburg am Rhein beschäftigt. Weitere Stationen sind in den Tagen bis zum Aschermittwoch Veranstaltungen in Poltringen, Seebronn und Herrenberg.