Mit herzlichem Beifall belohnte das Publikum in der Sulzer Michaelskirche die Darbietung der Chorgemeinschaft Wildberg/Sulz. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Chorgemeinschaft Wildberg/Sulz krönt mehrmonatige Probenarbeit mit feierlichem Konzert in der Michaelskirche

Von Maria Kosowska-Németh

Wildberg-Sulz. Jedes zweite Jahr gibt die Chorgemeinschaft Wildberg/Sulz ein feierliches Konzert als Abschluss mehrmonatiger Probenarbeit. Die Aufführungsstätte wechselt zwischen zwei Ortschaften, zuletzt traten die Sänger in der Michaelskirche in Sulz am Eck auf.

Bei vollem Haus ertönte der ermutigende Psalm "Nun danket alle Gott" in der Bearbeitung von Johann Sebastian Bach. Das gemischte Quartett mit Kaoru Minamiguchi (erste Violine), Ann-Sophie Stephan (zweite Violine), Lisa Hummel (Blockflöte) und Friederike Stephan (Cello) unterstützte den etwa 30 Frauen und Männer zählenden Chor, den Klavierpart übernahm Anja Saur.

Es war nicht zu überhören, mit welcher Intensität die Chorleiterin – notabene eine erstklassige Pianistin – Olga Steinle ihr singendes Ensemble bereits seit 1997 in dem musikalischen Handwerk unterrichtet. Die transparente Harmonie der drei A-Capella-, also rein vokalen Werke von Johann Sebastian Bach, Rudolf Ahle und William H. Monk erschien in einem einheitlich gefärbten Stimmengleichgewicht, und die sorgsam differenzierte Lautstärke steigerte die musikalische Ausdruckskraft.

Wieder im kompletten Klangkörper mit Violinen, Cello und Klavier präsentierte der Chor mehrere Ausschnitte aus dem gegenwärtigen Oratorium "Im Anfang war das Wort" von Lorenz Maierhofer als Konzert-Schwerpunkt. Das Oratorium stellt eine alte, große vokal-instrumentale Musikform, meist mit Solostimmen dar, sein Name bedeutet wörtlich "Gebetsraum".

Dank seines religiösen Inhalts, konservativen Klangmaterials und der traditionellen Form löste das zeitgenössische Werk eine tiefe Wirkung aus. Nicht zuletzt trugen die Sprecher Friedlinde Gärtner und Söhnke Scheel mit geistreichen Partitur-Sentenzen und die meditativen Violin-Einlagen zwischen den Sätzen (Minamiguchi) dazu bei, dass der beachtliche Chorgesang einen eindrucksvollen Rahmen erhielt.

Für die Ausführung der heiteren Sonate B-Dur von Arcangelo Corelli zogen sich Minamiguchi und die Schwestern Stephan weit in den Chorraum zurück, somit hatten sie direkten Kontakt mit Steinle an der Kirchenorgel gewonnen. Die Kirchennische wirkte dabei wie ein natürlicher Verstärker und verdeutlichte den filigranen Dialog der polyfonen Läufe zwischen Orgel und Streicher.

Für ihre Gesamtleistung bekamen Steinle und ihre Mannschaft herzlichen Beifall, die Zuhörer würdigten sowohl das überaus gelungene Konzert als auch volles Engagement der Profi- und Laienmusiker, die im Gegenzug einen Satz aus dem Oratorium als Zugabe wiederholten.