Die Mitglieder der "Saubachkomede" gaben auf der Bühne der Schönbronner Halle einfach alles. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Beim Auftritt der "Saubachkomede" in der Schönbronner Halle wollen Jubel, Gelächter und Applaus fast nicht enden

"Deutschland ist schön, Oberschwaben ist schöner" – warum? Die Antwort gaben die fünf musikalischen Humoristen von der "Saubachkomede" in der Schönbronner Halle.

Wildberg-Effringen. Sie haben den Rhythmus im Blut, den Witz in den Knochen und die schwäbische Mundart auf der Zunge: die gebürtigen Äpfinger Alwin Hagel, Edgar Hagel, Egon Hagel, Markus Burkhardt und Michael Ogger. Rund 350 Männern und Frauen trieben sie am Samstagabend die Lachtränen in die Augen. Der Schönbronner Sportverein hatte zu dem urkomischen Abend in der Schönbronner Halle geladen.

Thematisch direkt aus dem Alltag

Ihre Musik zeichnet die "Saubachkomede" definitiv aus: eingängige Texte, bekannte Melodien, gut platzierte Reime und Pointen, getragen von Gitarrenklängen und rhythmischem Getrommel – und thematisch direkt aus dem Alltag. Ihr Loblied auf die "wichtigste Person in einer Firma – die Putzfrau" sorgte für schallendes Gelächter. Zur Melodie von "Moskau", bekannt durch die Band "Dschinghis Khan", dichteten die Fünf: "Putzfrau, Putzfrau, hat die Firma in der Hand, leiste ja keinen Widerstand." Zum Ende hin klatschte der ganze Saal unaufgefordert mit.

Mindestens genauso gut kamen die anderen Kompositionen der "Saubachkomede" an, sei es ein Lied über Sinn und Unsinn des Thermomix zur Melodie von "Ballroom Blitz", bekannt durch die britische Rockband "The Sweet", oder die rührende Popballade "Döner nur mit alles" zu den Klängen von "Smokies" Hit "Living next door to Alice". Moderatorin Christine Fischer vom SV durfte bei dieser leckeren Zugabe Teil der Performance werden. Und die war ebenso sehenswert wie die Texte hörenswert. Leidenschaftlich, fast schon wie Theaterdarsteller, gingen die Männer in Pose, verzogen das Gesicht, liefen auf der Bühne umher, reckten die Fäuste – kurzum: Gaben einfach alles, was Mimik und Gestik zu bieten haben. Ähnlich sah es auch bei anderen musikalischen Genüssen an diesem Abend aus. Für ihr Lied über die Gartengestaltung packten sie sogar die Strohhüte und den Meterstab aus und machten ordentlich Quatsch auf der Bühne. Das Gelächter und der Applaus wollten kaum noch abklingen.

Mit Schorsch (Markus Burkhardt) war eine echte Kultfigur der Truppe mit nach Wildberg gereist. Der ewige Junggeselle streifte durch die Zuschauerreihen, auf der Suche nach einer passenden Frau, die er mit einer erlesenen Auswahl an platten Anmachsprüchen versuchte, für sich zu gewinnen. Spätestens bei dieser Einlage gab es kein Halten mehr für das Publikum.

Wie viel Schauspieler in den Fünf steckt, bewiesen sie mit mehreren Sketchen. Bei "Mr. Buitiful" – ein Friseursalon mit Wellnessbereich – bekam der eine die Haare geschnitten, der andere Mani- und Pediküre verpasst. Und weil Schwaben nunmal nichts verschwenden, wird aus der mit der Schleifmaschine entfernen Hornhaut der Füße kurzerhand schwäbischer Parmesan. Auf einer gespielten Hochzeit mussten vier der Komödianten solange am Büfett anstehen, dass sicher jeder in der Halle Mitleid mit ihnen hatte. Das war aber schnell wieder vergessen, als der Fünfte als DJ mit Glitzerjacket und buntem Hut große Hits der Musikgeschichte auflegte. "Toni’s tolle Tanz Terrine" stand auf dem DJ-Pult, von dem "Cotton Eye Joe", "Modern Tholkin" oder auch "I like the moped, moped" – im Original "I like to move it move it" – erklangen. Das Sahnehäubchen auf einem durch und durch gelungenen, viel bejubelten Comedy-Abend.