Wildberger Stadt- und Jugendkapelle gibt Konzert auf Campingplatz

Von Ralf Klormann

Wildberg. Konzentriert hält Luca Hauck seine Trompete in der Hand. Jeden Moment wird der Auftritt beginnen. Für den Zehnjährigen ist das etwas Besonderes. Denn Luca – ebenso wie einige der anderen Kinder – absolviert an diesem Tag auf dem Wildberger Campingplatz "Carpe Diem" erst sein zweites Konzert mit der Jugendkapelle.

"Ich bin schon ein bisschen nervös", gibt der Zehnjährige zu. Allerdings sei es weit weniger schlimm als beim ersten Auftritt beim Frühjahrskonzert vor zwei Monaten. "Da waren es auch viel mehr Leute", erzählt Luca.

Ohnehin hat der Junge bereits einige Erfahrungen mit Aufführungen gesammelt. Denn seit zwei Jahren spielt er schon Trompete in der Wildberger Musikschule, bewies auch dort öffentlich sein Können. Zudem greift er seit drei Jahren im Rahmen einer Nachmittags-AG in der Grundschule in Sulz am Eck zum Kontrabass.

Mitglied der Jugendkapelle ist er seit einem halben Jahr. Mittlerweile fühlt er sich sicher am Instrument. Immerhin hat er nicht zuletzt auch viel geübt. Deshalb glaubt er nicht, dass er sich bei diesem Auftritt verspielen wird.

Dann beginnt die Vorstellung. Drei Stücke präsentieren die Jungen und Mädchen den rund 50 Zuhörern: Den "Karneval von Venedig", "Swing low" und die weltberühmte "Ode an die Freude". Im Zeitraum von nur sechs Wochen haben die Kinder diese Lieder unter der Leitung von Michael Stare einstudiert. Letzterer hatte die Aufgabe als Vertretung für Dirigent Achim Olbrich übernommen, der lange Zeit krankheitsbedingt nicht einsatzfähig gewesen war.

Die Musik der Jugendkapelle ist dabei durchaus schön. Dennoch entsteht der Eindruck, dass der Klang irgendwie unvollständig wirkt – was jedoch nicht den Leistungen der jungen Musiker geschuldet ist. "Es fehlt bei der Kapelle am tiefen Blech. Oder auch am Schlagzeug", erklärt Heike Löffler, Geschäftsführerin der Stadtkapelle. Der Grund dafür ist einfach: Es gibt zu wenig Nachwuchs in Reihen der Musiker. Deshalb, so Löffler, freue sich der Verein stets über weitere junge Mitglieder.

Nach der Jugend sind die "Großen" dran: Mit flotten volkstümlichen Klängen und moderneren Stücken wie "Sweet Caroline" zeigen die etwa 25 Instrumentalisten, was sie können.

Ein Auftritt auf dem Campingplatz stellt für die Stadtkapelle nichts Neues dar. Bis vor zehn Jahren, sagt Löffler, habe es dort regelmäßig Konzerte gegeben. Eine Tradition, die man irgendwann aufgegeben habe, die jedoch bereits im vergangenen Jahr wieder aufgenommen wurde.