Izumi Fujii und Chaehong Lim bescherten dem Publikum im Saal der Wildberger Musikschule einen faszinierenden Abend. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Erlesene Musik von Chaehong Lim und Izumi Fujii begeistert

Von Maria Kosowska-Németh

Wildberg. In einer äußerst seltenen Instrumenten-Konstellation erschienen auf der Bühne der Wildberger Musikschule die jungen Künstler Izumi Fujii und Chaehong Lim. Unter dem Motto "Cello trifft Gitarre" begeisterten sie mit erlesener Musik.

Die künstlerische Laufbahn der beiden Instrumentalisten begann im fernen Osten. Lim lernte Gitarre in Südkorea, wo er 1999 den nationalen Jugend-Wettbewerb gewonnen hat. Sein Musiklehrerdiplom (2011) und auch den Titel Master of Music (2014) erhielt Lim an der Musikhochschule Trossingen. Dort lernte er die japanische Cello-Studentin und Preisträgerin zahlreicher Musikwettbewerbe Izumi Fujii kennen. Sie heirateten und ließen sich in Altensteig nieder. Momentan unterrichtet Lim das Fach Gitarre an vier Musikschulen, darunter in Wildberg und Nagold. Seine Frau arbeitet als Assistentin ihres damaligen Professors Francis Gouton in Trossingen.

Trotz zahlreicher pädagogischer Verpflichtungen führen die Künstler eine rege Solo- und Orchester-Konzerttätigkeit. In ungewöhnlicher Besetzung, mit Kompositionen von Seltenheitswert, bescherten sie auch den Wildberger Zuhörern einen faszinierenden Abend, welchen das Publikum vom ersten Ton an in absoluter Stille genoss.

Die spanische Suite von Manuel de Falla (Bearbeitung Lim) gab einen Vorgeschmack auf die Interpretationen des Duos Lim/Fujii. Ihre Musik bildete eine ausgewogene Melange aus Technik und verborgenen Emotionen, wirkte sehr persönlich mit ihrer Zerbrechlichkeit der ziselierten Präzision. Oftmals an der Schwelle der akustischen Wahrnehmung blieb sie jedoch stets transparent und nachvollziehbar, faszinierte durch gewisse Artigkeit der Interpretation ohne jegliche Gefühls-Schau.

Und doch erreichte der sanfte Celloklang des "Ave Maria" von Astor Piazzolla (Transkription von Lim) eine tiefe, nachhaltige Wirkung. In den Originalwerken brillierten beide Künstler mit technischer Sicherheit (ausgezeichnete Perkussions-Effekte in "Tanzologia" von Atanas Ourkouzunov), agogischer Einigkeit der raffinierten, höchst anspruchsvollen Rhythmen ("Suite Nr. 1" von Raffaelle Bellafronte) und mit der suggestiven Ausdruckstärke der Sonate für Cello und Gitarre von Radamés Gnattali mit ihrer Solo-Kadenzen. Eine poetische, diesmal barocke Zugabe belohnte ehrlichen, üppigen Beifall. Das Publikumsinteresse und der Erfolg der Künstler war eine wahre Freude – auch für die Wildberger Musikschulleiterin Petra Roderburg-Eimann.