Zum Abschied noch ein Latte – gleich tritt die Familie ihre Heimfahrt nach Zeewolde an. Foto: Mikulcic

Gäste des "Carpe Diem Camping" kommen aus unterschiedlichsten Gründen in Schwarzwald. Ort und Aktivitäten finden Anklang.

Wildberg - Sommer, Sonne, Ferienzeit. Auf Autobahnen rollt Verkehr Richtung Süden. Doch auch bei uns ist Urlauben ist angesagt. Was zieht Gäste von auswärts ins Nagoldtal? Und wie gefällt es ihnen hier? Auf dem Wildberger Campingplatz kommen einige von ihnen zu Wort.

Sie kommen aus Deutschland, aus Frankreich, aus Belgien und Großbritannien. "Dieses Jahr sind es besonders viele aus Norwegen", sagt Karin Smits, Mitbetreiberin des "Carpe Diem Camping" in Wildberg. Doch die meisten Gäste des Ehepaars kommen aus dem selben Land wie die Smits selbst – aus den Niederlanden.

Zehn Uhr ist gerade durch. Die vielen Kinder am Pool müssen schon ewig lang wach sein. So agil wie sie umher düsen, können sie unmöglich eben erst aufgestanden sein. Auch für die beiden Töchter der niederländischen Familie aus Zweewolde, etwa eine Autostunde östlich von Amsterdam, hat der Tag früh angefangen. Nach einer Woche Wildberg geht es heute wieder gen Heimat. "It was fantastic", großartig sei es gewesen, befindet die Mutter über den Aufenthalt. Zu heiß sei es ihnen bei den hochsommerlichen Temperaturen nie geworden, dem sei man einfach mit ausgiebigem Faulenzen begegnet. An einem Tag habe man die Xanderklinge bei Holzbronn erkundet. Das habe besonders den Kindern gefallen.

Eben aufgestanden ist hingegen Ankje aus dem friesischen Örtchen Ee. Sie schreibt mir extra auf, wie man im Internet nach dem Ort suchen muss. Mit nur zwei, zudem gleich lautenden Buchstaben bringt es Ee zudem zu dem Titel "kürzester Ortsname der Niederlande".

Ankje spricht gut Deutsch. "Ich find’ die Bäume schön", sagt sie ohne Zögern. Überhaupt fühle sie sich überall, wo Bäume seien, wohl. Ihre Tochter habe ursprünglich die belgischen Ardennen als Urlaubsziel vorgeschlagen. Auf der Suche nach einem geeigneten Campingplatz sei man dann aber binnen drei Klicks bei der Wildberger Anlage gelandet. Ihre Zeit in Wildberg bringen Ankje und ihre Tochter allen voran mit ausgiebigen Spaziergängen im Wald zu. Während ihres Aufenthaltes wollen sie unbedingt dem Bergwerk in Neubulach einen Besuch abstatten.

Erst mal einen Besuch stattet in Wildberg – nicht nur dem Schwarzwald, sondern Deutschland – Herbert van Wynen aus Dordrecht ab. Urlaub bedeutet für ihn allen voran, Zeit für ein gutes Buch zu haben. Neben einem Roman der flämischen Autorin Griet Op de Beeck hat er sich pflichtbewusst einen Schwarzwald-Reiseführer neben den Klappstuhl gelegt. Auch aktiv sein im Urlaub schätzt van Wynen sehr.

Seine Begleiterin und er waren schon mehrfach mit ihren Mountainbikes im Gelände unterwegs. Diesen Aspekt wollen sie auch in der zweiten Woche ihres Schwarzwald-Aufenthalts vertiefen. Dann aber weiter südlich, in der Gegend um Freiburg. Dass so viele der Gäste auf dem Campingplatz an der Nagold aus den Niederlanden stammen, stört Herbert van Wynen nicht. Bei ihm kommt trotzdem noch genug Urlaubsgefühl auf.

Ganz praktische Gründe für die Wahl des Campingplatzes in Wildberg geben Manuela und Stefan aus dem oberbayerischen Ampermoching an. "Wir treffen uns mit Freunden aus der Schweiz, der Campingplatz liegt ziemlich mittig", so das Herrchen von Hündin Bella. Bella hat das Paar aus der Nähe von Dachau während eines Griechenland-Urlaubs adoptiert. Acht Welpen umfasste der Wurf, mit dem der dortige Campingplatzbetreiber über Nacht gesegnet wurde. Einen von Bellas Brüdern, Niko, haben eben jene Schweizer Urlauber an sich genommen, auf die Manuela und Stefan jetzt warten.

"Man sagt ja, dass Hunde sich nicht so lange erinnern, aber wenn die beiden sich sehen, ist es immer ein großes Hallo", so Stefan weiter. Ihr langes Wochenende mit Freunden und Hunden hat für Manueal und Stefan eben erst begonnen. Vielleicht wird es, ebenso wie für viele Urlauber im "Carpe Diem Camping" nicht das letzte Mal "Wildberg" sein.