Kommunalpolitik: Der Wildberger Gemeinderat muss den designierten Sulzer Ortsvorsteher noch bestätigen

Die Nachfolge ist fast geklärt: Rolf Dittus soll Ortsvorsteher von Sulz am Eck werden, wenn Eberhard Fiedler das Amt niederlegt. Die Ortschaftsräte waren sich da einig, jetzt muss nur noch der Wildberger Gemeinderat zustimmen.

Wildberg-Sulz. Mehr als 40 Jahre lang war Eberhard Fiedler Ortsvorsteher von Sulz am Eck. Im Januar 1976 hat er das Amt angetreten. Wenn er zum Jahresende zurücktritt, will er jedoch keinen leeren Stuhl hinterlassen. Ein "nahtloser Übergang" ist sein Ziel, wie er in der jüngsten Ortschaftsratssitzung verkündete, "damit Sulz am Eck nicht einen Tag ortsvorsteherlos ist". Allein in den Händen des Sulzer Gremiums liegt dies jedoch nicht. Der Gemeinderat hat in dieser Sache das letzte Wort, das in der Sitzung am 22. Dezember fallen soll.

Allerdings unterbreiten die Ortschaftsräte dem Wildberger Gremium einen entsprechenden Vorschlag. Die Grundlage dafür wurde jüngst mit dem Beschluss der neuen Hauptsatzung der Stadt Wildberg geschaffen, nach welcher für Sulz nun ein ehrenamtlicher Ortsvorsteher anstelle eines hauptamtlichen vorgesehen ist. Somit kann jeder Bürger vorgeschlagen werden, der auch in den Ortschaftsrat gewählt werden könnte. Für den Posten des Stellvertreters muss es ein Kandidat aus den Reihen des bereits gewählten Ortschaftsrats sein.

Die Wahl fiel der Versammlung nicht schwer: Rolf Dittus, bisheriger Stellvertreter Fiedlers, wurde als neuer und erster ehrenamtlicher Ortsvorsteher vorgeschlagen, Ortschaftsrat Jürgen Niethammer als dessen neuer Stellvertreter. Die geheime Abstimmung hätte nicht zügiger vonstatten gehen können – und auch nicht eindeutiger ausfallen. Beide Kandidaten erhielten ein einstimmiges Votum. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Gemeinderat diesem Vorschlag folgen wird", kommentierte Fiedler mit einem Lächeln das Ergebnis.

Die Zustimmung des Gemeinderats vorausgesetzt wird also Rolf Dittus ab dem 1. Januar 2017 auf Fiedlers Stuhl Platz nehmen. Im Jahr 1984 zog der gebürtige Wildberger der Liebe zu seiner Frau Heide wegen nach Sulz. Mitglied des Ortschaftsrats ist der dreifache Vater seit 1999, seit etwa sieben Jahren hat er das Amt des stellvertretenden Ortsvorstehers inne. Im Lauf der Jahre hat er noch weitere ehrenamtliche Posten übernommen: Als Geschäftsführer der Schuppengemeinschaft Klingelberg ist er ebenso tätig wie als stellvertretender Kreisjägermeister und Leiter des Wildberger Hegerings. Nervös ist der 54-Jährige wegen seiner neuen Aufgabe nicht, auch wenn er einräumt, dass diese anspruchsvoll wird. Zwei laufende, größere Projekte übernimmt der Polizist von seinem Vorgänger: das Sanierungsgebiet "Im Kloster" sowie das neue Gemeinschaftshaus, das im Gebiet "Am Bach" errichtet werden soll. Nichtsdestotrotz freut er sich auf die neuen Herausforderungen.

Dittus designierter Stellvertreter Jürgen Niethammer erlebt derzeit seine zweite Amtszeit im Ortschaftsrat Sulz, welchem er seit 2009 angehört. Der zweifache Familienvater und gebürtige Sulzer ist als Diplom-Verwaltungswirt bei der deutschen Post tätig. "Ich sehe der Sache positiv entgegen und freue mich darauf", erklärte der 50-jährige voller Vorfreude.