Die Gruppe um Wanderführer Peter Korbel (links) stieß sogar auf einen noch nicht erfassten Grenzstein. Foto: Schwarzwälder-Bote

Fast 50 Teilnehmer inspizieren bei einer anspruchsvollen Tour die Ränder der Gemarkung Effringen

Von Astrid Korbel

Wildberg. "Wir gehen an unsere Grenzen" – so etwa lautete das Motto der gemeinsamen Wanderung der Schwarzwaldvereine im Wildberger Stadtgebiet und der Volkshochschule Oberes Nagoldtal.

Die Idee war entstanden, nachdem einzelne Mitglieder der Vereine auf Initiative des Landratsamts in mühevoller Arbeit über zwei Jahre hinweg die Geodaten und Ablichtungen aller Kleindenkmale und Grenzsteine aufgenommen und zusammengetragen hatten. Das Ergebnis wollte man allen Interessierten, die nicht über die entsprechenden technischen Möglichkeiten und das Kartenmaterial verfügen, anschaulich machen.

Der nahende Frühling breitete – frei nach Eichendorff – sein laues Band über die annähernd 50 Wanderer und die zahlreichen Hunde, letztere gespannt auf die Markierung neuer Reviere. Den Anfang dieser Reihe von in naher Zeit beabsichtigten Wanderungen entlang der Gemarkungsgrenzen machte Effringen. Mit etwa 13 Kilometern für die erste Hälfte der Markungsgrenze war die Strecke noch relativ kurz bemessen und konnte an einem Nachmittag erwandert werden.

Effringen, das wie Gültlingen seine Ursprünge in der Allemannenzeit hat, wurde bereits im Jahr 1005 erstmals urkundlich erwähnt und ist damit historisch der älteste Stadtteil Wildbergs. Allerdings hat Effringen von diesen Grenzen wenige Zeugnisse erhalten können. Meistens zeigen Grasnarben zwischen den bewirtschafteten Feldern, dass dort wohl ein Tabu der Bewirtschaftung besteht. Die Wanderung führte zunächst über jene Felder, und die Wanderer konnten das herrliche Wetter genießen. Dann tauchte die Grenzlinie in Wald und Tal ein. Da die Waldwege sich nicht an den historischen Grenzen orientieren, wurden die Wanderer auf die Probe gestellt, als es entlang mehrerer Grenzsteine "querwaldein" ging.

Weiche, nasse Waldwege führten bergab nach Seitzental, wo eine kurze Verschnaufpause eingelegt wurde. Manche Erinnerung älterer Teilnehmer, beispielsweise an den Schulweg, der von Seitzental genau auf diesem unebenen Waldweg nach oben führte und bei Wind und Wetter zu bewältigen war, machte die Runde.

Weiter ging es entlang des Ziegelbachs, der die Markungsgrenze bildet, wieder bergauf am Bergwerk vorbei. Dort bot die Grenzlinie neue Herausforderung und erst nach Beratschlagung konnte ein Weg gefunden werden, welcher den Ortsgrenzen am nächsten kam. Nach geplanten vier Stunden Wanderzeit und der Hälfte der Effringer Grenzlinie war der Ausgangspunkt wieder erreicht.