Mittlerweile kennt man sich – viele Teilnehmer fiebern den Treffen entgegen. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Erfahrungsaustaus: GWW Herrenberg zu Gast im Alten- und Pflegeheim Wildberg

Wildberg. Bei einem Nachmittag mit Musik und Gesang, gemeinsamem Kaffeetrinken und einem Spaziergang im Garten begegneten sich zum wiederholten Male Bewohner des Alten- und Pflegeheims Wildberg mit dem Kooperationspartner GWW Herrenberg zur Vertiefung ihres Kontaktes.

Seit fast neun Jahren besteht zwischen dem Alten- und Pflegeheim Wildberg und der Gemeinnützigen Werkstätten und Wohnstätten Herrenberg (GWW) eine Kooperation, die im Lauf der Zeit immer stärker ausgebaut wurde. Mit einem speziellen Transportfahrzeug, in dem auch Rollstuhlfahrer mitgenommen werden konnten, reiste die Gruppe, bestehend aus Bewohnern und Tagesgästen der GWW und Betreuern, nach Wildberg zu einem Nachmittag der Begegnung.

Regelmäßig einmal im Jahr stehen solche Treffen auf der Tagesordnung, die sowohl die Wildberger als auch die Herrenberger Bewohner und Tagesgäste sehr erfreuen. Mittlerweile kennt man sich schon recht gut und reagiert begeistert auf die Nachmittage in der Einrichtung des Kooperationspartners.

Uwe Rothenberg ist Altentherapeut im Alten- und Pflegeheim Wildberg. Er kümmert sich dort um Gruppenangebote, Tagespflege und soziale Betreuung. Er berichtete über die Kooperationsarbeit, die nicht nur Treffen der kranken und behinderten Bewohner beinhaltet, sondern sich auch dem Austausch beider Einrichtungen auf fachlicher Ebene widmet, mit Themen wie Demenz, Veränderungen im Alter, aber auch dem Übergang vom Wohn- ins Pflegeheim.

Anke Butscher, Fachkraft für Begleitung und Steffen Pasche, zuständig für Angebote im Bereich Tagesgestaltung bei der GWW Herrenberg schätzen insbesondere den Austausch im Rahmen des Arbeitskreises, der sich bis zu vier Mal pro Jahr trifft.

Im Pflegebereich stößt man an Grenzen

Steffen Müller, Sachgebietsleiter Unternehmenskommunikation bei der GWW, schilderte die Situation der Menschen mit Behinderungen oder mit Erkrankungen, wie Demenz, für die seine Einrichtung bedarfsgerechte Lösungen anbietet. "Wir betreuen sowohl im häuslichen Umfeld als auch in der Tageseinrichtung oder in Wohngruppen mit jeweils sechs Personen", erklärte er.

Die GWW stößt dabei an Grenzen, sobald der Pflegebereich betroffen ist. Die GWW hat es sich zur Aufgabe gemacht, für behinderte Menschen in den Landkreisen Böblingen und Calw Arbeits- und Wohnplätze in der für sie jeweils geeigneten Form zu schaffen und die notwendigen Hilfe- und Förderleistungen bereitzustellen. Dies beinhaltet auch bei Neuerkrankungen das Vertraut machen mit der neuen Situation und das Kennenlernen möglicher Betreuungsformen sowie dem damit verbundenen Angstabbau.

Um auch in die Pflege Einblicke zu erhalten, wurden zwischen den Kooperationspartnern Alten- und Pflegeheim Wildberg sowie GWW Herrenberg die Möglichkeiten der gegenseitigen Hospitation eingerichtet. Daneben absolvieren Heilerziehungspflege-Schüler im Pflegeheim Praktika.

Die Idee für die bestehende Kooperation zwischen Wildberg und Herrenberg hatte vor vielen Jahren ein Senior, dem die Inklusion für betagte Menschen wichtig war. Daraus hat sich eine wunderbare Gemeinschaft mit vielen Synergieeffekten entwickelt, von der alle Seiten profitieren.

Bevor die Bewohner und Tagesgäste wieder zurück fuhren, stand gemeinsam mit den Bewohnern aus Wildberg ein Sitztanz auf dem Programm und sie sangen ein Abschlusslied. Alle freuten sich auf ein baldiges Wiedersehen.