Der Bau der Miniorgel forderte den Ferienprogramm-Teilnehmern einiges an handwerklichem Geschick ab. Foto: Schneeberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferienprogramm-Teilnehmer bauen in der Gültlinger Grundschule ihre eigenen Mini-Orgeln nach Schaltplänen

Von Viktoria Schneeberg Wildberg-Gültlingen. In der Gültlinger Grundschule baute eine Gruppe Jugendlicher im Rahmen des Wildberger Ferienprogramms Mini-Orgeln.Unter Leitung von Christian Fuchs, Dozent am Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch,. lernten die Teilnehmer zu löten und aus einem Bausatz eine Mini-Orgel herzustellen. Zunächst mussten die Jugendlichen handwerkliches Können beweisen, später musikalisches.

Normalerweise unterrichtet Christian Fuchs Physik am Gymnasium in Horb und eigentlich besuchen die Jugendlichen auch nicht die Grundschule in Gültlingen, vor allem nicht in den Ferien. Doch aufgrund des Sommerferienprogramms fanden sich dort sieben Jungs ab elf Jahren ein, um gemeinsam eine elektronische Mini-Orgel zu bauen.

Begonnen wurde mit der einfachen Frage: "Was braucht man überhaupt dafür?" Die Teilnehmer kannten die Antwort bereits: "Irgendetwas, das Töne macht." Wichtig war auch ein Summer, der als Lautsprecher diente. Und natürlich durfte auch Elektrizität in Form einer Sieben-Volt-Batterie nicht fehlen.

Christian Fuchs verteilte Bausätze an alle Teilnehmer, die sie unter die Lupe nehmen konnten. Was ist was? Wofür sind die einzelnen Teile gut? Diese und viele andere Fragen wurden geklärt. Anschließend erhielten alle Teilnehmer eine Anleitung. "Es sieht kompliziert aus, aber zusammen schaffen wir das schon", ermutigte Christian Fuchs die Jungen. Gemeinsam wurde besprochen, wofür die einzelnen Symbole auf dem Schaltplan stehen, dann besprach man die nächsten Schritte. Doch zunächst übten die Instrumentenbauer den Umgang mit Lötkolben und Lötzinn. Dazu erhielten die Jungs die Aufgabe, zwei Reißnägel mit Silberdraht zu verbinden. Obwohl erst zwei von ihnen schon Erfahrung mit dem Löten hatten, meisterten alle die Aufgabe problemlos. Fuchs mahnte die Jugendlichen, aufgrund der Hitze vorsichtig zu sein, doch die Jungen gingen ohnehin souverän und achtsam mit dem Werkzeug um, so dass Christian Fuchs nichts zu beanstanden hatte.

Jugendliche sindmit Spaßbei der Sache

Auch als es endlich an die Herstellung der Mini-Orgel ging, arbeiteten die Jungen ruhig und konzentriert. Sie unterstützten einander oder baten Fuchs um Hilfe, sodass alle etwa gleich schnell voran kamen. Gemeinsam schnitten sie die Bronzeplättchen passend zu, fixierten sie auf einem kleinen Holzbrett, verbogen die acht Tasten der Miniorgel, befestigten Trimmer, brachten kleine Lautsprecher und Kabel korrekt an. Die Trimmer konnten so eingestellt werden, dass die Widerstände unterschiedlich groß waren und die Tasten verschiedene Töne von sich geben konnten. "Wer ein gutes musikalisches Gehör hat, kann damit eine korrekte Tonleiter erzeugen", erklärte Christian Fuchs.

Nachdem alle ihre Instrumente fertig gebaut hatten, konnten sie endlich darauf spielen. Nicht nur der 13-jährige Fabio war begeistert: "Es hat mir wirklich Spaß gemacht. Außerdem war es spannend zu erfahren, wie das alles funktioniert", lautete seine Bilanz.