Krümel (links) streitet sich mit Bartholomäus: Wer hat die schönere Kiste? Foto: Faust Foto: Schwarzwälder-Bote

Theatergruppe "Das Chamäleon" führt "Die Kikerikiste" auf

Von Daniel Faust

Wildberg. Zum Ferienbeginn wartete das Wildberger Kulturprogramm in der Schlossanlage mit einem Theaterstück für Kinder auf. Dabei zeigte die Theatergruppe "Das Chamäleon" das Stück "Die Kikerikiste" von Paul Maar, der auch "Das Sams" geschrieben hat. Es geht um Freundschaft, Streit, Vertrauen und Verführbarkeit.

Die beiden Clowns Bartholomäus und Kümmel leben in jeweils einer Kiste und sind Freunde. Sie könnten ein ruhiges und einträchtiges Leben führen mit ihren Kisten, die magische Kräfte haben. Doch immer wieder streiten sie sich. "Ich habe eine viel schönere Kiste als Du" – "Nein, ich habe die schönere. Deine Kiste ist doof." So laufen die Dialoge von Bartholomäus (gespielt von Rosa Maria Paz), einem großen und selbstsicheren Clown, und Krümel (Dorothee Jakubowski), klein, verspielt und naiv, ab. Immer wieder kommt es zur Versöhnung. Das Streiten und das Versöhnen könnte immer so weiter gehen, tut es aber nicht. Denn irgendwann stört ein "Musikmarschierer" in Uniform (gespielt von Andreas Wachsmann) mit einer großen Trommel ihre Welt und spielt beide gegeneinander aus. Sie glauben, dass sie alleine die "Obermarschierer" sind, aber der vermeintliche Freund hat es nur auf die Kisten abgesehen und stiehlt sie. Eine offene Anspielung auf Verführbarkeit von Kindern und Jugendlichen.

Nach und nach raufen sich die Clowns zusammen, bauen sich eine neue, dann gemeinsame Kiste und widerstehen dem Musikmarschierer, der als Rockstar versucht, die beiden zu trennen. Doch er schafft es nicht, die Freundschaft ist stärker. "Wir sind selbst schuld", gestehen die Freunde sich ein und finden nun ihre Freundschaft cool.

Inszeniert wurde das Stück von Dorothee Jakubowski aus Horb-Dettingen, die mit ihrem Theaterprojekt "Das Chamäleon – Theaterwelten" im vergangenen Jahr "Das Rumpelstilzchen" aufführte. Damals allerdings mit mehr Zuschauern als in diesem Jahr. Nur 90 Besucher waren gekommen. "Das ist sehr wenig gegenüber 2014", so Christine Seibold, zuständig für Kultur in der Stadtverwaltung. "Vielleicht lag es am schönen Wetter oder am relativ unbekannten Stück. Bei Rumpelstilzchen waren die Zuschauerreihen voll."