Bei "Wildberg Classic Open" – die jüngste Auflage im Jahr 2013 (Bild) stand unter dem Motto "Traum. Nacht. Melodie." – blieben die Zuschauerzahlen zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Dennoch stimmte der Gemeinderat einer weiteren Veranstaltung im kommenden Jahr zu und erklärte sich bereit, ein eventuelles Defizit aus der Stadtkasse zu bezahlen. Archiv-Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kulturveranstaltung soll im Jahr 2015 wieder stattfinden / Stadt soll mögliches Defizit bis 6500 Euro übernehmen

Von Matthias Buchner Wildberg. Der Wildberger Gemeinderat will "Wildberg Classic Open" noch eine Chance geben: Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, dass die Veranstaltung 2015 stattfinden und die Stadt gegebenenfalls für ein Defizit von bis zu 6500 Euro gerade stehen soll.In zweijährigem Rhythmus – abwechselnd mit dem Schäferlauf – gab es "Wildberg Classic Open" seit 2007 viermal in der Wildberger Schlossanlage. Nach großartigem Start ließen zuletzt die Besucherzahlen etwas nach, und im vergangenen Jahr stand unterm Strich ein Defizit: Kosten von knapp 52 700 Euro standen Einnahmen von nicht ganz 48 500 Euro gegenüber. Letztere generierten sich aus dem Verkauf von Eintrittskarten und Programmheften (knapp 12 500 Euro) sowie Spenden und Sponsoring (30 200 Euro), der Rest entfällt auf den Verkauf von Speisen und Getränken. Auf der Ausgabenseite machen Künstlerhonorare (29 350 Euro) und Kosten für Ton- und Beleuchtungstechnik und dergleichen (etwas mehr als 11 000 Euro) den Löwenanteil aus. Geplant war ein ausgeglichenes Budget von 52 500 Euro.

Es sei unerlässlich, dass die Stadt Wildberg einen Eigenanteil einkalkuliere, wolle man die Veranstaltung auch im Jahr 2015 stattfinden lassen, sagte Bürgermeister Ulrich Bünger in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dieser sollte maximal 6500 Euro betragen.

"Diese Veranstaltung ist es wert, ihr noch eine Chance zu geben", konstatierte SPD-Stadtrat Dieter Dannenmann. Bevor man "Wildberg Classic Open" den Geldhahn zudrehe, sollte man noch einen Anlauf unternehmen, zumal dem Vernehmen nach eine Operette aufgeführt werden soll – "das zieht womöglich mehr Zuschauer an als die zuletzt etwas spezielleren Themen".

Auch Gerhard Ostertag (CDU) hält "Wildberg Classic Open" für unterstützenswert, auch wenn anscheinend "die erste große Euphorie nachgelassen" habe. Er regte an, über ein Profil nachzudenken, das noch stärker auf örtliche Einrichtungen und Vereine setzt. "Das wäre dann aber eine völlig andere Veranstaltung, da müsste man sich grundsätzlich Gedanken über die Konzeption machen", gab Bürgermeister Ulrich Bünger zu bedenken.

Karl-Heinz Schaible (CDU) sprach sich ebenfalls für eine kleinere Veranstaltung aus – "die 30 000 Euro Sponsorengelder können wir auch an anderer Stelle brauchen". Büngers Einwand, dass die Spenden vielleicht nicht fließen, wenn sie für andere Projekte verwendet werden sollen, wollte Schaible nicht gelten lassen: "Da mache ich mir keine Sorgen."

Letztlich traf der Gemeinderat eine Entscheidung für die "Wildberg Classic Open" – mit einer Reihe von Enthaltungen, aber doch einstimmig: Die Veranstaltung soll 2015 zum fünften Mal stattfinden, die Stadt übernimmt ein mögliches Defizit von bis zu 6500 Euro.