Lärmgutachten steht noch aus / Der Sulzer Ortschaftsrat widmet sich vor allem den anstehenden Projekten

Von Martin Bernklau

Wildberg-Sulz. Der Sulzer Ortschaftsrat nahm in seiner jüngsten Sitzung zunächst einmal vom nötig gewordenen Nachtragshaushalt für das laufende Jahr Kenntnis.

Als Stadtkämmerer lieferte Ortsvorsteher Eberhard Fiedler neben Bürgermeister Bünger die – Sulz betreffenden – Details und die Gesamtsicht aus erster Hand. Nach deren einstimmiger Absegnung waren größere und kleinere Bauvorhaben die Themen.

Schwindende Rücklagen angesichts der großen Wildberger Projekte wie Feuerwehrhaus und Bauhof und eines Sparhaushaltes ohne neue Schulden engen die Spielräume auch für Sulz ein. "Die Investitionen sind nicht mehr so leistbar", sagte Rolf Dittus mit einem gewissen Verständnis – auch wenn sich Stadtsspitze und Ortschaftsrat darin einig sind, echte Investitionen in die Zukunft Verbrauchsausgaben vorzuziehen und "dann lieber auch mal Kredite aufzunehmen", wie der Bürgermeister sagte.

Dass die fast fest versprochene und beschlossene Neuanlage des Spielplatzes in diesem Jahr nicht mehr zu schaffen ist, wie Eberhard Fiedler mitteilte, liege allerdings nicht am fehlenden Geld, sondern an der Bürokratie. Weil ein erforderliches externes Lärmgutachten noch ausstehe, gebe es noch keine Baugenehmigung für den zeitgemäßen Spiel- und Bolzplatz in den Dorfwiesen am Agenbach.

"Sehr lang gedauert" habe auch ein Wertgutachten über die Grundstücke zum innerörtlichen Entwicklungsbereich "Im Kloster". Dafür, so räumte Ortsvorsteher Fiedler ein, sei es von "bester Qualität". Er wies auch noch einmal darauf hin, dass die von Stadt und Ortschaftsrat gewollte Innenentwicklung anstelle neuer Baugebiete "natürlich immer teurer ist als die grüne Wiese".

Auch die Sanierung der in die Jahre gekommenen Gemeindehalle, einst ein Stolz der Sulzer und "was Besonderes", wird nicht so bald möglich sein, jedenfalls frühestens nach der Fertigstellung des Spielplatzes, so Fiedler. Was das aktuelle Wildberger Hauptthema angeht, die geplante Flüchtlingsunterkunft im Effringer Tal/Steige, so gab Bürgermeister Ulrich Bünger einen Bericht von der überfüllten Infoveranstaltung am vergangenen Freitag (wir berichteten) und vom Stand der Dinge. In Sulz lebt gegenwärtig eine zehnköpfige Flüchtlingsfamilie in einem Altbau.

Die Flugsportgemeinschaft möchte das Vereinsheim auf dem Wächtersberg an Wasser und Abwasser der Stadt anschließen. Das das – wie bei Aussiedlerhöfen – mit Zuschüssen und Eigenanteil ohne Belastung der Stadtkasse klappt, kann für interessierte Gütlesbesitzer nicht in gleicher Weise umgesetzt werden.

Am aufgegebenen Gasthaus Rose Im Steig müssen Quellabflüsse umgeleitet werden, die wegen schnell verkalkender Rohre immer wieder für Überschwemmungen sorgen. Im Gewerbegebiet "Vor dem Wald", so teilten Ulrich Bünger und sein Stadtkämmerer den Ortschaftsräten mit, gebe es "immer wieder Anfragen von Unternehmen", die aber mangels schnellem Internet meist ohne Ergebnis blieben. Es zeichne sich aber, so Bürgermeister und Ortsvorsteher, eine denkbare Lösung über das "Andocken an ein dortiges größeres Unternehmen" ab. Für die Kabel-Erschließung müsste die Stadt einen "sechsstelligen Betrag" lockermachen, so Fiedler.