Peter Schäfer, Leiter der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz des Calwer Landratsamtes, Kreisvorsitzender Friedrich Großhans, Landrat Helmut Riegger mit den Geehrten Friedrich Haizmann, Georg-Wilhelm von Reden-Lütcken, Heiko Duss, Markus Stollsteimer sowie Gastredner Walter Heidl. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisbauerntag: Politiker versprechen Berufsstand Aufmerksamkeit auf Bundes- und Landesebene / Mancher Bauer lässt Dampf ab

Als "Plattform für Austausch und Kennenlernen" eröffnete Kreisvorsitzender Friedrich Großhans den Calwer Kreisbauerntag. Die Landwirte kamen in Wildberg zu Ehrungen, einem Vortrag und politischen Grußworten zusammen.

Wildberg. Im Sinne der gläsernen Produktion öffnen jedes Jahr Calwer Landwirte ihre Höfe für die breite Öffentlichkeit. 2016 waren dies die Familien Dürr und von Reden-Lütcken aus Bad Liebenzell-Möttlingen, die Familien Dreßler und Duss aus Bad Herrenalb-Neusatz, die Familie Schäfer aus Bad Teinach-Zavelstein sowie die Familie Stollsteimer aus Iselshausen. Für dieses Engagement erhielten sie beim Kreisbauerntag ein kleines Dankeschön. Friedrich Haizmann wurde für 60-jährige Tätigkeit als ehrenamtlicher Ernteberichterstatter an das statistische Landesamt ausgezeichnet.

Höhepunkt des Bauerntags war der Vortrag von Walter Heidl. Unter dem Titel "Veränderungen gestalten – Vielfalt der bäuerlichen Familienbetriebe gestalten" ließ der Vizepräsident des deutschen Bauernverbandes und Präsident des bayerischen Bauernverbandes unter anderem die Milchkrise Revue passieren, diskutierte die Vorteile von Regionalität und Export und kam auf geforderte Standards, politische Rahmenbedingungen sowie tierschutzrelevante Aspekte der Nutztierhaltung zu sprechen. Die abschließende Diskussion bot Gelegenheit für Rückfragen – und für so manchen auch, Dampf abzulassen und seinen Unmut über Politik und Bürokratie in der Landwirtschaft zu äußern.

Was die Landfrauen im vergangenen Jahr alles unternommen haben, welchen Vorträgen sie gelauscht und welche Ausflüge sie unternommen haben, berichtete Landfrauenvorsitzende Rosemarie Bürkle.

Im Rahmen der Grußworte zeigte sich die Sympathie lokaler Politiker für die Landwirte. Bürgermeister Ulrich Bünger betonte die Wichtigkeit einer Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung, denn: "Sie brauchen kein Mitleid, Sie brauchen Wertschätzung", sagte er.

"Wir brauchen eine Pro-Landwirtschaft und nicht gegen die Landwirtschaft", setzte Staatssekretär Hans Joachim Fuchtel (CDU) hinzu. "Der Berufsstand hat in dieser Regierung eine Lobby", versicherte er.

"Sie sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass in unserem Schwarzwald regional, gesund und nachhaltig produziert werden kann", dankte Bundestagsabgeordnete Saskia Esken (SPD). Die "allergrößte Aufmerksamkeit in Lokal- und Landespolitik" versprach Landtagsabgeordneter Thomas Blenke (CDU). Die Wichtigkeit des Austauschs zwischen Politik und Landwirten hob Landrat Helmut Riegger hervor.