Elke Melchger und Theo Gärtner (beide stehend) waren angetan vom großen Zuspruch zum Kräuter-Vortrag. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgertreff-Café: Expertin Elke Melchger informiert Wildberger Senioren über die Wirkung von Heilpflanzen

Zum Maitermin des Bürgertreff-Cafés im Jugendzentrum hatte der Stadtseniorenrat Wildberg die "Kräuterheilexpertin" und Inhaberin einer Naturheilpraxis, Elke Melchger, eingeladen.

Wildberg. Mehrere Körbchen voll frisch geschnittener Wildkräuter dienten der Kräuterkennerin bei ihrem Vortrag als Anschauungsmaterial und zum Kennenlernen der Pflanzen. Auf die Frage, worin der Unterschied zwischen Unkraut, Wildkräutern und Heilkräutern liege, waren sich die zahlreich erschienenen Gäste schnell einig, dass dies im Auge des Betrachters liegt. Was für den einen nach "Unkraut" aussieht, kann für den, der sich damit beschäftigt, heilsame Wirkung zeigen.

Mit Hilfe von Fotos und Textmaterial erzählte Elke Melchger aus der langen Menschheitsgeschichte und darüber, dass schon vor 60 000 Jahren Kräuter eine Rolle gespielt haben. Auch im Mittelalter habe es Rezepturen gegeben, bei denen Kräuter eine heilende Wirkung bescheinigt wurde. In Zeiten der Industrialisierung verschwand dieses Thema in der Versenkung, während man sich in Kriegszeiten darauf zurück besann und beispielsweise Kriegsverletzungen mit Kräutern behandelte. Heute findet man Wildkräuter oft in Sternelokalen; dort werden Gourmetmenüs mit essbaren Blüten wie Veilchen, Kapuzinerkresse oder Stiefmütterchen dekoriert.

In ihrer Wirkung seien die Wildkräuter den so genannten "Kulturkräutern", die eigens dafür angebaut werden, weit überlegen. Sie würden wertvolle Bitter- und Gerbstoffe enthalten, die in der heutigen Ernährung fast nicht zu finden seien. Mit dem Eineinhalb- bis Vierfachen an Inhaltsstoffen kommt ihnen eine hohe Bedeutung als natürliches Nahrungsergänzungsmittel zu –, beispielsweise als Salate

Die Expertin für Wildkräuter erklärte die unterschiedlichen Wirkstoffe der unscheinbar wirkenden Pflanzen, die man am Wegrand oder in Wiesen finde. Oft seien sie sogar im eigenen Garten beheimatet und beinhalten ätherische Öle, Scharfstoffe, Chlorophyll und viele weitere Substanzen, mit denen man Wohlstandserkrankungen kurieren könne.

Melchger empfahl, jeden Tag Wildkräuter zu sich zu nehmen, am besten aus dem eigenen Garten und mit kleinen Mengen anzufangen, um sich daran zu gewöhnen. Schmackhaft sind auch Smoothies aus Wildkräutern, gemischt mit frischen Früchten.

Die drei mitgebrachten Körbchen, mit momentan erntereifen Kräutern vom Wegrand und aus dem Garten machten die Runde am voll besetzten Tisch. Melchger stellte sie vor und erklärte ihre Wirkungsweise. Schafgarbe, Gänseblümchen, Wiesenkerbel, Knoblauchrauke und Giersch durften bestaunt, angefasst und beschnuppert werden. Das Interesse der Gäste war groß. Von Theo Gärtner, Verantwortlicher für das Bürgertreff-Café seitens des Stadtseniorenrates, war zu erfahren, dass dieses Mal mehr als fünf neue Gäste unter den Zuhörern waren. Er zeigte sich sehr erfreut über den guten Zuspruch zu diesem Angebot.

Das nächste Bürgertreff-Café findet am 22. Juni statt. Thema an diesem Termin wird die ärztliche Versorgung im Landkreis Calw sein. Die Gäste dürfen sich auf einen Vortrag und einen Film zu diesem Thema freuen. Beginn ist um 14.30 Uhr.