Der Altbau des Alten- und Pflegeheims am Spießtor wurde bereits abgerissen. Mit der Errichtung des Neubaus geht es los, sobald das Wetter mitspielt. Foto: Stadt Wildberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Altenpflege: Diakonie bekommt mehr Platz / Privatsphäre gewinnt an Bedeutung

Wildberg. Der Umbau des Wildberger Alten- und Pflegeheims ist in vollem Gange. Der Altbau ist abgerissen, der Rohbau für den neuen Anbau wird bei besserem Wetter in Angriff genommen, und auch im Bestandsgebäude ist schon einiges passiert. "Haben wir das geschafft, ist Wildberg auf dem Gebiet der Altenpflegehilfe exzellent gerüstet", sagt Ulrich Lutz, Leiter der Pflegeheime und der Diakoniestation Wildberg.

Dort, wo derzeit eine Lücke am Spießtor klafft, wird bald ein schmucker Anbau entstehen. Und mehr noch: Es wird mehr Platz für die Diakoniestation und ihre Dienstfahrzeuge geben, Einzelzimmer für Bewohner sowie zehn Besucherparkplätze. Außerdem entsteht auf dem Dach eine Außenanlage mit Sitzgelegenheiten für die Tagespflegestation im Bestandsgebäude. Ein Sinnesgarten soll es werden, so Ulrich Lutz.

Den letzten Umbau erfuhr die Wildberger Einrichtung 2011. Damals wurde der jetzt abgerissenen Altbau geräumt. Der Neubau des Pflegeheims in Effringen machte das möglich. Fortan war dort nur noch die zentrale Küche untergebracht. Diese wird nun nicht mehr gebraucht, denn ganz nach dem Leitbild der Hausgemeinschaft sind auf den Stockwerken Wohnküchen entstanden, wo zusammen gekocht werden kann.

Im Neubau dagegen, der bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein soll, bekommt im Erdgeschoss die Diakonie ihren Platz. Bisher war sie etwas beengt untergebracht. Das wird in Zukunft nicht mehr so sein. Sogar ihre Dienstfahrzeuge können die Mitarbeiter in unmittelbarer Nähe abstellen.

Zurzeit umfasst das Alten- und Pflegeheim in Wildberg 43 Einzelzimmer und 14 Doppelzimmer. "Die Menschen möchten ihre Privatsphäre haben, deshalb sind Doppelzimmer immer weniger gefragt, wenn es sich nicht gerade um Ehepaare handelt", so Lutz. Deshalb soll umgerüstet werden. Ist das Um- und Neubauprojekt abgeschlossen, werden es 62 Einzel- und vier Doppelzimmer sein. Rechnet man nach, gehen der Einrichtung letztendlich ein paar Plätze für Bewohner verloren, allerdings trägt sie dem Wunsch nach Einzelzimmern Rechnung.

Neben den Wohnküchen und dem Umbau der Bestandszimmer kann im Alten- und Pflegeheim in diesem Zuge die Situation für Demenzkranke verbessert werden, bei denen "Fluchtgefahr" besteht. Das Stockwerk wird innen so gesichert, dass sie nicht an den Aufzug oder ins Treppenhaus kommen. Damit sie sich aber nicht eingesperrt fühlen, bekommen sie auf der Rückseite des Gebäudes freien Zugang zum Garten, der ebenfalls noch gesichert werden soll.

Und noch einen weiteren Punkt möchte Ulrich Lutz umsetzen – ein Zimmer für Nacht- und Wochenendpflege: "Wir sehen den Bedarf." Das Zimmer kann genutzt werden, wenn ein Ehepartner den anderen pflegt aber es auf Dauer nicht schafft, ohne nachts Schlaf zu bekommen. Oder jemand möchte über ein Wochenende wegfahren und braucht solange eine Unterkunft für einen Pflegebedürftigen. Lutz: "Wir haben einen Zuschussantrag gestellt über den im Februar entschieden wird."