Im Fruchtkasten sind Werke des Freiluftmalers und Impressionisten Albert Kappis zu sehen

Von Ralf Klormann Wildberg. Die letzten Handgriffe sind getan, die Gemälde hängen an ihrem Platz, die Beleuchtung passt. Herbert Bantle vom Wildberger Arbeitskreis Museum- und Heimatgeschichte wirkt zufrieden. Denn der Eröffnung der Kappis-Ausstellung steht nun nichts mehr im Weg.

Ab kommenden Sonntag, 13. Juli, können Interessierte im Fruchtkasten etwa 50 Werke des gebürtigen Wildberger Künstlers Albert Kappis bewundern, der auch als "Vater" des schwäbischen Impressionismus bezeichnet wird. Rund 30 Arbeitsstunden stecken allein in der Gestaltung der Ausstellung. Doch bereits im Vorfeld gab es natürlich einiges zu erledigen, wie Bantle berichtet. Denn die gezeigten Bilder stammen sämtlich von privaten Leihgebern aus der Schäferlaufstadt, mit denen es zunächst die nötigen Formalitäten zu klären galt.

Auch als die Ölgemälde und Bleistiftzeichnungen zusammengetragen sind, können die sechs Helfer diese nicht einfach undurchdacht an die verschiebbaren Stellwände hängen. Um die Werke optisch ins rechte Licht zu rücken, ist schließlich vor allem deren Anordnung entscheidend. "Chronologisch hätte keinen Sinn ergeben", erklärt Bantle. Denn der Wildberger Künstler habe seine Gemälde zwar stets mit seiner Signatur, allerdings nicht immer mit einer Datierung versehen. "Deshalb haben wir die Bilder so aufgehängt, dass sie in Gruppen auftreten", sagt Bantle.

So hängen Personen-, Landwirtschafts-, Landschafts- und Wasserbilder jeweils nebeneinander an der Wand. Was an den Werken besonders auffällt, sind die zahlreichen Details und die offenkundige Nähe zu den gemalten Objekten. "Dass ist keine Ateliermalerei", betont Bantle. Kappis gelte schließlich nicht umsonst als erster deutscher Freiluftmaler.

Ohnehin nehmen die Landschafts- und Sittenbilder des Künstlers einen besonders hohen Rang in der schwäbischen Malerei der Jahrhundertwende ein. Heute erinnert noch eine Tafel an seinem Geburtshaus an den für sein bescheidenes Wesen bekannten Apothekersohn sowie späteren Professor an der Akademie in Stuttgart.

Die Ausstellung wird am Sonntag um 11.30 Uhr eröffnet. Die Einführung übernimmt Kurt Zimmermann vom Kunsthaus Bühler in Stuttgart, die Musikschule Wildberg umrahmt die Veranstaltung musikalisch.