Eine von Felix Schweitzers vielen Leidenschaften galt Trachten. Er trug sie auch gerne im Alltag. Foto: Archiv Stadt Wildberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatmuseum zeigt Zeichnungen von Felix Schweitzer

Von Matthias Buchner

Wildberg. Felix Schweitzer wäre dieses Jahr 85 Jahre alt geworden. Dies nimmt die Stadt Wildberg zum Anlass, ihrem ehemaligen Verwaltungsangestellten, dem engagierten Heimatkundler und Künstler eine Ausstellung im Heimatmuseum zu widmen.

Obwohl in Calmbach geboren und in Altensteig aufgewachsen, war Felix Schweitzer mit Wildberg im Allgemeinen und Gültlingen im ganz Besonderen stärker verbunden als mancher Ureinwohner. Nach einer Ausbildung im Altensteiger Rathaus trat er eine Stelle in Wildberg an, die wenig später nach Gültlingen verlegt wurde. Schweitzer nahm das zum Anlass, mit seiner Familie von Altensteig in den späteren Wildberger Teilort zu ziehen.

Von seinen zahlreichen Interessen war das für die Heimatgeschichte – insbesondere für Trachten – wohl das ausgeprägteste. Früh begann er Gebrauchsgegenstände früherer Zeiten zu sammeln, erst auf gut Glück, später dann gezielt. Er tauschte mit anderen Sammlern, setzte defekte Stücke instand und rief 1976 schließlich im Wildberger Schwarzwaldverein mit Gleichgesinnten einen Arbeitskreis für Heimatgeschichte ins Leben. Gemeinsam mit dem Wildberger Arzt Johannes Klass, dem Vorsitzenden des Wildberger Heimatvereins, trug er einen großen Bestand an Exponaten zusammen. Die Stadt Wildberg würdigte dieses Engagement, indem sie die Einrichtung des Heimatmuseums im Fruchtkasten ermöglichte. 1992 erhielt Schweitzer – gemeinsam mit Johannes Klass – das Bundesverdienstkreuz.

Die Räume im früheren Kloster Maria Reuthin waren wegen der hohen Luftfeuchtigkeit für die Lagerung wertvoller Ausstellungsstücke nun aber nicht wirklich geeignet, und so rang sich das Land Baden-Württemberg als Eigentümer zu einer Totalsanierung durch. Die Wiedereinweihung erlebte Felix Schweitzer nicht mehr. Er starb 1993 im Alter von nur 63 Jahren.

Spuren hat der Wahlgültlinger auch als Künstler hinterlassen. Seine Paradetechnik war die Federzeichnung. Mit sicherem Gespür für die Linie hielt er Stadt- und Naturansichten fest, illustrierte seine Erkenntnisse zu Gültlinger Trachten und brachte mit dem Wildberger Ehrenbürger Eugen Memminger einen Kalender heraus. Spuren in Gültlingen haben aber vor allem seine Fassadenmalereien hinterlassen, die zahlreiche Gebäude schmücken. Auftragsarbeiten führten ihn bis nach Tirol.

"Wildberger Original" und "urig" sind Begriffe, die Leuten einfallen, die Felix Schweizer gekannt haben. Wer bringt es schon fertig, im Alltag Tracht zu tragen, ohne dass dies gekünstelt wirkt? Vor allem aber schaffte er es, andere mit seiner Begeisterung anzustecken. Von seinem Wirken werden auch kommende Generationen profitieren.

Die Ausstellung "Erinnerungen an Felix Schweizer" ist ab 25. April im Wildberger Heimatmuseum zu sehen.