Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Auch Manfred Sauer fertigt seit rund 20 Jahren die unterschiedlichsten Textilprodukte. Anfänge waren im "Wildberger Lädle"

Von Jacqueline Geisel

Es begann in Wildberg, vor etwa 20 Jahren, in einem kleinen Handarbeitsladen. Einige Frauen und ein Mann entdeckten dort ihre Leidenschaft für das Sticken.

Wildberg. Einmal im Frühjahr, einmal im Herbst, jeweils in fünf zweistündigen Treffen gab Margarete Grandjot mehrere Jahre Stickkurse in dem Wildberger Handarbeitslädle.

In dieser Zeit konnte sie sicher einige Leute aus der Wildberger Umgebung für die Handarbeit begeistern.

Ein paar davon blieben ihr bis heute treu, folgten ihr sogar nach Kuppingen. Denn das Wildberger Lädle gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr. Dafür eröffnete Grandjot einen eigenen Laden in Kuppingen, wo sie bis heute verschiedene Handarbeitskurse gibt. Ein Teil ihrer ehemaligen Schüler ist ihr erhalten geblieben.

Jedes Jahr, für fünf Treffen im Frühling und fünf im Herbst, kommen zehn bis 15 Hobbyhandarbeiter zum Stickkurs, viele davon noch aus alten Wildberger Zeiten. In den Kursen erhalte man immer neue Anregungen.

Sticker erschaffen Kissen, Tischdecken oder Bilder

Die Sticker probieren immer neue Techniken und erschaffen damit die unterschiedlichsten Textilprodukte wie Tischdecken, Kissen und Bilder mit Goldstickereien. Das berichteten Gabi Strienz und Manfred Sauer.

Ausstellung sonntags von 13 bis 16 Uhr

Sie betreuten vergangenen Sonntag die Sonderausstellung im Wildberger Museum, bestehend aus zahlreichen Arbeiten des Stickkurses. "Mehr Material als Platz", lachte Elke Bantle, ehrenamtliche Helferin im Museum. Seit dem ersten Advent kann die Ausstellung jeden Sonntag von 13 bis 16 Uhr besucht werden. Und jedes Mal sticken dort zwei bis drei Kursteilnehmer vor Ort, sodass die Besucher den Entstehungsprozess mit eigenen Augen sehen und Fragen dazu stellen können.

Ganze Scharen von Interessenten seien jeden Sonntag gekommen, so Bantle. Einige hätten sogar schon Interesse gezeigt, selbst einen solchen Kurs zu belegen.

Der Besuch einer Handarbeitsausstellung war auch Manfred Sauer’s Inspiration, den Stickkurs zu besuchen.

Der "Quotenmann", von seinen Damen auch "Hahn im Korb" genannt, besuchte Ende der 90er-Jahre eine solche Ausstellung in dem ehemaligen Lädle. Als der gelernte Schneider im Jahr 2000 in Rente ging, schrieb er sich spontan für einen der Stickkurse ein – und blieb bis heute dabei.

"Es macht einfach nach wie vor Spaß."

Jeden Frühling und Herbst ist er dabei, zusätzlich zu einem monatlichen, offenen Handarbeitstreff mit 15 bis 20 Frauen, ebenfalls in Kuppingen. "Die Damen lassen mich nicht weg", scherzt der 73-jährige Wildberger. Etwas ernster fügt er hinzu: "Es macht einfach nach wie vor Spaß."

Dank einer Ausstellung kam auch der Kontakt zum Wildberger Museum zustande. Margarete Baumgärtner, ehrenamtliche Helferin im Museum, sah einige der Arbeiten des Stickkurses bei einer Ausstellung in Kuppingen. Sie nahm Kontakt auf und kurze Zeit später stand fest, dass die Stickereien diesen Winter die Sonderausstellung werden. Noch bis zum 7. Februar kann diese besucht werden.