"Innungssieger ist möglich", dachte Geselle Robin Becker (rechts). Jetzt tritt er sogar zum Bundeswettbewerb der jungen Maler und Lackierer an. Das freut auch seinen Chef Siegfried Herter. Foto: Klormann Foto: Schwarzwälder-Bote

Robin Becker vom Schönbronner Malergeschäft Herter ist Landessieger des Wettbewerbs der Handwerksjugend

Von Ralf Klormann

Wildberg-Schönbronn. Der gelernte Maler und Lackierer Robin Becker lächelt zufrieden. Seine Werkstücke, die er vor rund zwei Wochen angefertigt hat, präsentieren sich makellos. Das wusste letztlich auch die Jury zu schätzen, die ihn jüngst zum Landessieger im praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend kürte.

Rund drei Jahre ist es her, dass Robin Becker in Siegfried Herters Malergeschäft in Schönbronn seine Ausbildung begann. Schnell zeigte sich dort, dass sein Talent, aber auch sein Eifer über das übliche Maß hinausgehen. "Er ist auf jeden Fall überdurchschnittlich", sagt sein Chef Siegfried Herter heute. Aus dem Mund des Malermeisters kein alltägliches Lob. Denn Herter bildet seit rund 25 Jahren Lehrlinge aus, wählt dabei sorgfältig nur diejenigen Bewerber, mit denen er sich auch nach der Lehre noch eine Zusammenarbeit vorstellen kann. In Beckers Fall traf er offenbar sogar eine außergewöhnlich gute Entscheidung.

Seine Gesellenprüfung schloss der 20-Jährige im Juli als Jahrgangsbester ab. Die Maler- und Lackiererinnung Calw ernannte ihn damit zudem zum Innungssieger. Automatisch hatte er sich dadurch für den nächsthöheren Wettbewerb qualifiziert, diesmal auf der Ebene der Handwerkskammer Karlsruhe. Und auch dabei errang er den ersten Platz, durfte sich fortan mit dem Titel Kammersieger schmücken. Nun winkte die Teilnahme am landesweiten, praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend, Ausbildungsschwerpunkt Maler, in Mannheim. Erneut trat der 20-Jährige an.

Innerhalb von rund eineinhalb Tagen meisterte Becker vier verschiedene Aufgaben, die sämtlich unter dem Motto "Mission Apollo – 45 Jahre Mondlandung" standen. Er arbeitete bedacht, präzise und mit dem richtigen Zeitmanagement; tapezierte, lackierte, erschuf eine Weltraumlandschaft – und überzeugte letztlich die Prüfungskommission des Landesverbandes der Maler und Lackierer im Bereich der Handwerkskammer Karlsruhe mit seinen Fähigkeiten.

Dass er es bei diesem Wettbewerb so weit bringen würde, hatte der 20-Jährige indes überhaupt nicht erwartet. "Innungssieger ist möglich, hab ich gedacht", meint Becker. Umso mehr freut es ihn daher natürlich, dass er wegen seines jüngsten Sieges nun sogar beim Bundeswettbewerb am 16. November in Stuttgart antreten darf.

Auch Herter ist stolz auf seinen jungen Mitarbeiter. Dessen Erfolg schreibt er in gewisser Hinsicht auch seiner Ausbildungsmethode zu. Denn der Malermeister setzt dabei auf individuelle Förderung – selbst, wenn dafür manchmal mehr Zeit investiert werden müsse als unbedingt nötig. Herter würde sich deshalb im Hinblick auf Becker jetzt vor allem über eines freuen: "Wenn wir lange zusammenarbeiten können."