Die Jugendkapelle spielte unter der Leitung von Achim Olbrich weihnachtliche Weisen. Fotos: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Wildbergs Musikschüler musizieren statt unter dem Weihnachtsbaum lieber im trockenen Klosterkeller / Publikum singt mit

Von Jacqueline Geisel

Wildberg. Leise rieselt der Schnee, ein Ros ist entsprungen und die Glöckchen klingen – zumindest in Liedtexten. Auch, wenn der weihnachtliche Schnee noch auf sich warten lässt, verbreiten Wildbergs Musikschüler bereits festliche Stimmung.

Ein "Singen unterm Weihnachtsbaum" gab es dieses Jahr aufgrund des Wetters nicht ganz, dafür ein "Singen im Fruchtkastenkeller" bei ebenso gemütlicher und festlicher Stimmung. Schüler von Ursula Staenglen (steirische Harmonika), Jeannette Bühler (Gesang), Kaoru Minamiguchi (Violine), Susanne Nowakowski (Keyboard) und Anton Khananayev (Percussion) spielten in kleinen Ensembles einige der bekanntesten Weihnachtshits und luden das Publikum auch zum Mitsingen ein.

Das Steirische Ensemble trat gemeinsam mit einigen Sängern auf und gab "Kommet ihr Hirten", "Es ist ein Ros entsprungen" und "Leise rieselt der Schnee" zum besten. Das Violinenensemble brachte mit "we wish you a merry Christmas" und "Stille Nacht" festliche Stimmung in den altehrwürdigen Keller. Die Keyboarder vertonten mit "Schneeflöckchen, Weißröckchen" die Sehnsucht nach weißer Weihnacht, die Percussiongruppe lud mit "Alle Jahre wieder" und "Let it be" zum Mitsingen ein.

Die Jugendkapelle unter Leitung von Achim Olbrich war ebenfalls mit von der Partie. Der Orchesternachwuchs sorgte mit "Lobt Gott ihr Christen" für einen traditionell religiösen Einstieg, wünschte "Fröhliche Weihnacht", ließ mit "Kling Glöckchen" und "Jingle Bells" die Glocken leuten und animierte die rund 200 Besucher bei "O du fröhliche" miteinzustimmen.

Bürgermeister Ulrich Bünger leistete mit einer weihnachtlichen Erzählung ebenfalls einen Beitrag zur Festtagsstimmung. Er las die Geschichte "Überall ist Weihnachten" von Joe Federer vor, die von Heimweh, Glück und Freundlichkeit handelt. Sie dreht sich um eine Europäerin, die ihr Weihnachtsfest in China verbringt, fern von Familie und Freunden. Die Hausangestellten ihrer Gastfamilie überreichen ihr, als sie an Heilig Abend traurig in ihrem Zimmer sitzt, ein kleines und zugleich unglaublich großherziges Geschenk: Eine Münze mit einem Loch, durch welches ein bunter Zopf Fäden gezogen ist.

Jeder dieser Fäden steht für eine Stunde des Glücks, die die Angestellten und ihre Verwandten von ihrem eigenen Glück an sie schenkten. Unglaublich gerührt, dass diese Menschen bereit waren, eine Stunde ihres eigenen Glücks an eine Fremde zu geben, trug sie die Münze jahrelang bei sich. Doch als sie eines Tages jemanden traf, der selbst noch ärmer dran war als sie, knüpfte sie selbst einen Faden zu dem bunten Zopf dazu und verschenkte die Münze weiter.