Linda Strutz – hier auf Henriette – holte vor einem Jahr ihre erste L-Schleife.Foto: Simmendinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Herbstturnier des Reit- und Fahrvereins müssen rund 770 Starts koordiniert werden

Von Bea-Lara Simmendinger

Wildberg-Effringen. An diesem Wochenende findet auf der Effringer Reitanlage in der Werre das Herbstreitturnier des Reit- und Fahrvereins Effringen (RFVE) statt. Ab Samstag, 8 Uhr, messen sich annähernd 300 Dressur- und Springreiter in verschiedenen Prüfungen bis zur Klasse L beziehungsweise M*.

Wie in den vergangenen Jahren haben vor allem Reiter aus dem Pferdesportkreis Nordschwarzwald ihr Kommen angekündigt. Einerseits ist das Effringer Turnier für diese Teilnehmer natürlich aufgrund des kurzen Anfahrtsweges interessant, andererseits besteht für die Reiter aus dem Nordschwarzwald letztmalig die Chance, begehrte Punkte in der Kreismeisterschaftswertung des Pferdesportkreises zu sammeln. Auf mehreren Turnieren wurden über die Turniersaison hinweg verschiedene Wertungsprüfungen für die einzelnen Leistungsklassen angeboten. Bevor am Saisonende die Gesamtsieger gekürt werden, findet nun in Effringen der Endspurt der Kreismeisterschaft statt.

Die Mitglieder des RFVE haben dafür in mehreren Arbeitseinsätzen ihre Reitanlage auf Vordermann gebracht, so dass die Turnierteilnehmer beste Bedingungen vorfinden werden. Nur für eines kann der Veranstalter nicht garantieren: Wie jedes "Freiluft-Turnier" ist die Veranstaltung stark vom Wetter abhängig. Sowohl die Dressur- als auch die Springprüfungen finden – ebenso wie das als "Abreiten" bezeichnete Aufwärmen der Pferde – im Freien statt. Sollte da der Himmel seine Schleusen öffnen, werden nicht nur Ross und Reiter, sondern auch die zahlreichen Helfer nass, die bei einem solchen Turnier unentbehrlich sind. Die Zuschauer würden aber auf jeden Fall ein trockenes Plätzchen finden, denn wie in den Vorjahren wird die Gastronomie in der alten Reithalle aufgebaut.

Doch vom Wetter abgesehen haben die Macher des Turniers alle anderen Faktoren bestens unter Kontrolle. Der Rasenboden des großen Springplatz wurde für das Turnier das ganze Jahr über geschont und in der langen Trockenperiode regelmäßig bewässert. Und der Bodenbelag des Dressurvierecks ist ohnehin für seine gute Qualität bekannt.

Für die Koordination der rund 770 Starts ist das bewährte Meldestellenteam aus Carina Weik und Kathrin Bauer verantwortlich. Sie werden dafür sorgen, dass jeder Richter zur richtigen Zeit am richtigen Ort sitzt, dass Starter- und Ergebnislisten rechtzeitig fertiggestellt werden, dass die Schleifen und Preise für die Siegerehrung bereit stehen und noch vieles mehr.

Der Job in der Meldestelle fordert höchstes Engagement, aber auch größte Geduld. Gerade in den Einsteigerklassen, die beim Effringer Turnier vermehrt angeboten werden, kommt es vor, dass ein und dieselbe Pferd-Reiter-Kombination sowohl in der Dressur als auch im Springen an den Start geht.

Da kommt es besonders gelegen, dass sowohl Kathrin Bauer als auch Carina Weik selbst aktive Turnierreiterinnen sind und somit genau wissen, wie sie die Wünsche der Turnierteilnehmer am besten erfüllen können. Am Wochenende werden die beiden daher nicht ausschließlich in der Meldestelle zu finden sein, sondern zwischendurch selbst in den Sattel steigen.

Wie Kathrin Bauer und Carina Weik hoffen noch viele andere Reiterinnen und Reiter des RFVE, beim vereinseigenen Turnier die ein oder andere Schleife sammeln zu können. Im Dressurviereck wird der RFV Effringen vor allem in den A-Dressuren sowie in der Dressurprüfung L auf Trense zahlenmäßig stark vertreten sein. Gleich sieben Reiterinnen des gastgebenden Vereins haben sich einen Startplatz in diesem zweithöchsten Dressurwettbewerb des Turnieres reserviert. Unter anderem wird Linda Strutz antreten, die genau vor einem Jahr in eben dieser Prüfung ihre erste L-Schleife holte. Claudia Volz wird sogar mit zwei Pferden den Wettbewerb bestreiten.

Ebenfalls achtmal wird der RFV Effringen in der Dressurprüfung A** vertreten sein. Vier Effringer Reiterinnen haben die beiden E-Dressuren genannt, darunter Rebecca Häussler, welche erst vor kurzem beim Reitturnier in Königsbach mit ihrem Wallach Luke ihren ersten Sieg in einem solchen Wettbewerb verbuchen konnte, sowie Sabrina Krauss, die mit ihrer Stute Arcona ihr Turnierdebüt geben wird.

Bei den beiden Turnierhöhepunkten, zwei Springprüfungen M*, hat sich Elias Pfrommer jeweils zwei Startplätze reserviert. Ebenfalls für den RFVE wird Desiree Funk in die M-Parcoure reiten. In der Stilspringprüfung L werden Annika Wenz und Linda Strutz nicht nur fehlerfreie, sondern auch stilistisch ansprechende Ritte zu zeigen versuchen. Bei elf allesamt turniererfahrenen Effringer Startern ist auch beim A**-Springen die Wahrscheinlichkeit groß, dass Vorsitzender Jürgen Stickel bei der Siegerehrung auch Schleifen an Reiter "seines" Vereins verteilen können wird.